- Viele Verbraucher sind auf der Suche nach einem kostenlosen Girokonto
- In Zeiten niedriger Zinsen mussten viele Konsumenten Gebühren bei den Girokonten hinnehmen
- Doch das hat sich geändert: Bei welchen Banken gibt es das Girokonto kostenlos? Unser Vergleich zeigt die besten Angebote
In Zeiten hoher Inflationsraten müssen Verbraucherinnen und Verbraucher besonders auf ihre Ausgaben achten. Viele kontrollieren ihre laufenden Kosten und wollen diese minimieren. Das führt dazu, dass sie von einem kostenpflichtigen zu einem kostenlosen Girokonto wechseln. Wer ein Girokonto ohne versteckte Gebühren oder komplexe Bedingungen eröffnen möchte, sollte sorgfältig vergleichen, um das optimale Angebot zu finden.
Kostenlose Girokonten im Vergleich: Zins und Co. – diese Faktoren sind entscheidend
Die gute Nachricht: Bei einigen Banken ist die Kontoführung wieder kostenlos – oft gelten dafür aber Bedingungen – etwa, dass jeden Monat eine bestimmte Summe auf dem Konto eingehen muss. Man spricht dann von sogenannten Gehaltskonten. Je nachdem, wie hoch die monatlichen Bezüge ausfallen, kann sich ein bestimmtes Angebot daher lohnen oder auch nicht.
Nach Einschätzung von „Finanztest“-Expertin Heike Nicodemus kommt die Zeit kostenloser Girokonten aber vorerst nicht zurück – im Gegenteil: Die Zahl der Gratiskonten und günstigen Konten ist weiter gesunken. „Derzeit zeichnet sich nicht ab, dass Kreditinstitute im großen Stil mit kostenlosen Girokonten versuchen, neue Kundinnen und Kunden zu werben“, sagt Nicodemus. „Ich erwarte eher einen weiteren Rückgang. Viele Institute haben Stellen abgebaut. Sie könnten einen Ansturm von Neukunden auf kostenlose Girokonten vermutlich gar nicht bewältigen.“
Zwar buhlen insbesondere bundesweit aktive Geldhäuser angesichts steigender Zinsen nach Daten des Vergleichsportals Verivox wieder um die Einlagen der Sparer. Die Geldhäuser verdienen gut daran, dass sie mehr Zinsen für Kredite kassieren, als sie Sparkunden für Guthaben zahlen. Der sogenannte Zinsüberschuss ist traditionell eine wichtige Ertragsquelle der Geldhäuser in Deutschland.
Beim Girokonto zeichnet sich aber keine Wende ab. Gerade einmal 9 von 460 untersuchten Modellen sind ohne Bedingungen für Online-Kunden gratis, wie es in der aktuellen „Finanztest“-Ausgabe (9/2023) der Stiftung Warentest heißt
Faktoren wie eine kostenfreie Kreditkarte oder der Dispozins sollten bei der Wahl des Kontos ebenfalls berücksichtigt werden. Keine einfache Entscheidung bei der Vielzahl an Banken. Unser Vergleichsrechner kann helfen: Einfach oben den monatlichen Zahlungseingang sowie den durchschnittlichen Kontostand eintragen. Optional kann noch ausgewählt werden, ob zusätzlich zum Girokonto eine kostenlose Kreditkarte inkludiert sein soll.
Geld für das Girokonto: Bank lockt mit zwei Prozent Zinsen – doch es gibt einen Haken
Unabhängig von Zahlungseingang und durchschnittlichem Kontostand tauchen einige Banken immer ziemlich weit oben im Rechner auf. Eine davon ist die C24 – die Direktbank bietet sogar zwei Prozent Zinsen auf das Guthaben* und eine kostenfreie Mastercard-Kreditkarte. Die Direktbank gehört zur "CHECK24 Gruppe" – bekannt durch das gleichnamige Vergleichsportal. Ein Nachteil: Reine Direktbanken verfügen über kein Filialnetz. Viele Schritte wie Überweisungen oder Kontoeinstellungen können ausschließlich über das Online-Banking durchgeführt werden.
Eine der besten Filialbanken mit einem kostenlosen Girokonto im Portfolio ist die Santander – ein Unternehmen der spanischen Santander-Gruppe. Zum kostenlosen Griokonto gewährt die Santander einen Bonus von 75 Euro* – es gelten aber Bedingungen. Unabhängig davon kann die Santander eine Option für all jene Verbraucherinnen und Verbraucher sein, die Wert auf eine persönliche Beratung vor Ort legen. Einige Direktbanken in unserer Top-Liste sind zudem Ableger oder Tochterunternehmen bekannter Markenbanken.
Filialbank | Direktbank | |
Zugang | Über Filialen und Geldautomaten in wohnortnähe | Primär online oder mobile Apps. |
Geld abheben | Über Filialen und Geldautomaten in wohnortnähe | Über Partnerbanken und oft Kreditkarten als Standard-Geldkarte |
Service | Persönliche Beratung und Kundenservice vor Ort | Kundenservice primär telefonisch oder online. |
Kosten | Tendenz zu höheren Gebühren für Kontoführung und Transaktionen – höhere Betriebskosten | Oft niedrigere Gebühren oder kostenlose Kontoführung – geringerer Betriebskosten. |
Produktpalette | Kann umfassender sein – einschließlich Versicherungen, Kredite, Anlagen, Girokonten, Tages- und Festgeldkonten | Oft fokussiert auf Kernprodukte wie Girokonten, Kreditkarten, Tagesgeld und Festgeld |
Einlagensicherung | Über jeweiligen nationalen Einlagensicherungsfonds – in Deutschland 100.000 Euro pro Anleger/Bank | Ist abhängig vom Standort der Bank – im Ausland können abweichende Regelungen gelten |
Technologie | Mittlerweile große Digitalauftritte – bietet aber auch traditionelle Bankdienstleistungen am Schalter an. | Stark auf Technologie und digitale Lösungen ausgerichtet. |
Standort | Netzwerk aus Filialen und Geldautomaten im Heimatland | Kann sowohl im Heimatland des Kunden als auch im Ausland ansässig sein – oft vollständig digitale Dienstleistungen |
Kostenlose Girokonten im Check: Versteckte Gebühren – nicht alles ist kostenfrei
Das kostenlose Girokonto der 1822direkt* etwa ist ein Angebot der Frankfurter Sparkasse mit Sitz in Frankfurt am Main. Interessant könnte das Konto in erster Linie für Sparkassen-Kunden sein, die bei ihrer aktuellen Hausbank noch mit Kontoführungsgebühren konfrontiert sind. Doch auch Neukunden können profitieren – gerade beim Tagesgeld bietet die 1822direkt mit die besten Konditionen*. Einige Banken bieten zu ihrem kostenfreien Girokonto zusätzlich eine Kreditkarte ohne Jahresgebühr an.
Auch dieser Aspekt kann bei der Wahl eines Girokontos ausschlaggebend sein – etwa, wenn Anleger noch über keine externe Kreditkarte verfügen. Doch Vorsicht: Einige Banken bieten zum Girokonto zwar eine kostenlose Kreditkarte an – dafür müssen die Kunden aber für die Girokarte eine Gebühr bezahlen. Das ist etwa bei der ING der Fall. Weniger versteckte Kosten gibt es beim Girokonto der N26 Bank – dort ist neben der Girokarte auch die Mastercard* ohne zusätzliche Kosten im Gesamtpaket enthalten.
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Fazit zum Girokonto: Nicht nur auf die Prämie schauen – diese Faktoren im Blick haben
Über optionale Kreditkarte und den Dispozins bis zur Prämie für Neukunden – bei der Wahl eines vermeintlich kostenlosen Girokontos gibt es einiges zu beachten. Denn Kosten können über die Hintertür anfallen – etwa über Kartengebühren oder hohe Dispozinsen. Daher sollten Verbraucherinnen und Verbraucher die Angebote genau vergleichen und nicht nur auf die Prämie schauen. Vergleichsrechner wie der unserer Redaktion können eine Hilfe sein. Allerdings bildet auch unser Vergleichsrechner nicht alle verfügbaren Angebote am Markt ab.
Daher ist die Verwendung mehrerer Vergleichsrechner sinnvoll. Auch Testberichte und Gütesiegel können bei der Orientierung helfen. Ganz persönliche Präferenzen – etwa zur Direkt- oder Filialbank – sollten ebenso bei der Auswahl eines kostenlosen Girokontos berücksichtigt werden – bekannte Vergleichsportale für Girokonten sind CHECK24 oder Verivox. Unabhängige Informationen bietet die Stiftung Warentest. Der Test von Girokonten wurde auf "test.de" zuletzt Anfang August 2023 aktualisiert.
Verbraucher profitieren von steigenden Tagesgeld-Zinsen
Lieber sein Geld investieren, statt es bei einer Bank zu parken – über Jahre war das die Devise für viele Anleger. Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) machte das Sparen über die klassische Geldanlage wie das Tagesgeld kaum attraktiv – mehr noch: Wegen der Leitzinsen nahe null waren sogar Strafzinsen die Realität. Doch im Zuge der weiter hohen Inflation erhöhen die Währungshüter weltweit die Leitzinsen – davon profitieren jetzt Anlegerinnen und Anleger mit einem Tages- oder Festgeldkonto.
Unser aktueller Vergleich zeigt deutlich: Immer mehr Banken geben die Zinsen über das Tagesgeld an ihre Kundinnen und Kunden weiter. Viele Kreditinstitute locken auch mit attraktiven Konditionen für Neukunden. Allen voran die Direktbanken gewähren oft die besten Prämien – etwa in Form einmaliger Bonuszahlungen.
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