Berlin. Martina Oberholzer (Tabea Buser) will ihre Box-Karriere im Schweizer „Tatort“ beenden. Ihr korrupter Manager Sven Brügger (Urs Humbel) ist dagegen – und sperrt die gedopte Boxerin erstmal ein. Ungünstig: Brügger wird getötet, niemand weiß, wo Oberholzer ist. Auch, wenn es einen Videostream aus ihrem Verlies gibt. Das Ermittlerduo Flückiger und Ritschard müssen schnell sein: Sie droht zu verdursten.
Wir beantworten alle wichtigen Fragen zur Folge „Ausgezählt“.
„Tatort“-Fall mit Boxerin: Was passiert beim Doping?
Einfach gesagt: Der Körper wird durch Substanzen zu Höchstleistungen getrieben. 1977 definierte der Deutsche Sportbund Doping als „Versuch unphysiologischer Steigerung der Leistungsfähigkeit durch Anwendung von Doping-Substanzen (…)“.
Es gibt verschiedene Ausrichtungen:
- Stimulanzien wie Amphetamine machen wach
- Anabole Stereoide (auch bekannt als Anabolika) befördern den Muskelwachstum, verkürzen Entzündungen
- Eingesetzt werden auch Hormone zur Wachstumsbeschleunigung oder auch zur Verbesserung des Sauerstofftransports
- Und Narkotika, etwa Morphin, helfen, Schmerzen zu betäuben
Gerade bei den Wachmachern schwitzen die Konsumenten tatsächlich besonders – wie die Boxerin im „Tatort“.
Ist Doping im Sport ein großes Thema?
Ja. Neben den berühmten Beispielen wie Jan Ulrich gibt es auch in der Breite offenbar einige Fälle, in denen Sportler nicht nur aus eigener Kraft Höchstleistungen erbringen. Die Welt-Anti-Doping-Agentur hatte eine Studie in Auftrag gegeben, die sich mit der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2011 befasste.
Gegen die Veröffentlichung wurde jedoch jahrelang gekämpft – auch vom Leichtathletik-Weltverband. Man könnte sagen: Gar nicht mal überraschend. Ergebnisse der Studie der Harvard Medial School und der Universität Tübingen: Mindestens 30 Prozent der Teilnehmer der Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2011 und 45 Prozent der Sportler bei den Pan-Arabischen-Spielen 2011 hatten zugegeben, Dopingmittel genutzt zu haben. 2167 Teilnehmer waren befragt worden.
Wie schnell verdurstet ein Mensch?
Wie bei vielen Dingen hängt das von unterschiedlichen Faktoren an: Wer bei 42 Grad in der Sonne unterwegs ist verdurstet schneller als jemand, der bei 19 Grad Zuhause sitzt. Beim Sport verliert man mehr Flüssigkeit als beim Fernsehen. Essen verzögert den Prozess ebenfalls.
„Erwachsene sollten jeden Tag rund 1,5 Liter Wassertrinken“, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Wer dies nicht tut – oder gar nichts trinkt, muss laut der Gesellschaft mit diesen Folgen rechnen:
- Man wird schnell müde und kann sich schlecht konzentrieren, da Blut und Gewebe Wasser entzogen wird und das Blut eindickt
- Kopfschmerzen, verringerte körperliche Leistungsfähigkeit und Verstopfung können die Folge sein
- Ältere Menschen leiden besonders schnell an Verwirrtheit, wenn sie zu wenig trinken
- Schon nach wenigen Tagen führt ein Flüssigkeitsmangel durch Kreislauf- und Nierenversagen zu einem lebensbedrohlichen Zustand
Hilft es bei Durst wirklich, Urin zu trinken?
Nein. Erstens wird in der Notsituation ohnehin nur noch wenig Urin produziert, zweitens sind Schadstoffe enthalten, die der Körper wieder ausscheiden will – was größere Anstrengung bedeutet, zumal sie aufgrund des Flüssigkeitsmangel viel stärker wirken. „Urin kann aber zur Kühlung der Haut verwendet werden, indem die Kleidung damit getränkt wird.“, heißt es bei „outdoor.net“.
Wie geht es weiter beim „Tatort“?
Erstmal mit Wiederholungen, weil: Sommerpause. Die Tatort-Saison geht zu Ende – wann und wie es frisch weitergeht. Für die Schweizer Folgen ist ohnehin bald Schluss – „Ausgezählt“ war der vorletzte „Tatort“ mit dem Ermittlerduo Flückiger und Ritschard. Für den nächsten und letzten gibt es noch keinen Termin. Luzern wird danach als Schauplatz abgeschafft. Übrigens: Mit einem besonderen Dreh hat Luzern auch die Saison 2018/2019 eröffnet.
In Zukunft ermitteln die Schauspielerinnen Anna Pieri Zuercher und Carol Schuler in Zürich. Was uns in Sachen „Tatort“ 2019 sonst noch erwartet – kein Schweiger, mehr Münster.