Nach diesem Film wird sich kein Hundebesitzer mehr im Park von einem Fremden ansprechen lassen. Könnte ja sein, dass das kein echter Tierarzt ist – wie dieser Dr. Mopsi (Edoardo Pesce). Der behauptet doch glatt, eine finanziell lukrative Paarung unter Rassehunden zu planen, als er den nicht so hellen wie pleiten Mädels Marti (Daphne Scoccia) und Rana (Silvia D’Amico) kurz die Französische Bulldogge Ugo stibitzt, die diese als Dogsitterinnen ausführen. Ihre wilde Auto-Verfolgungsjagd nach dem Dieb endet jedenfalls mit einem Plattfuß in der Pampa.
„Der ganz große Coup“: Schrottplätze und Stromausfälle
Doch da fängt Fulvio Risuleos turbulente Komödie „Der ganz große Coup“ gerade erst an. Denn der italienische Regisseur erlaubt sich einen originellen Twist, als er zu einem weiteren Verlierer blendet: der langhaarige Heavy-Metal-Freak Orazio ist Dauer-Student, in Sachen Liebe erfolglos bei seiner Nachbarin und mit der Miete im Rückstand, weswegen er gerne das Angebot eines zwielichtigen Tierhändlers annimmt, gegen gutes Geld einen Rassehund zu klauen.
Ja, man ahnt es: Dieb (mit nun neuer Frisur und Billiganzug) und beklaute Frauen sind sich näher, als man dachte. Und der originelle Film zieht viel Vergnügen aus der Dummheit seiner stets unterbezahlten wie naiven Protagonisten.
Hilflos verfangen sie sich im Geflecht zwischen Falschgeld, Ausbeutern und falschen Hoffnungen. Der Film entführt dabei in Roms vernachlässigte Vorstädte – mit kurzen Partys, langen Stromausfällen und tristen Schrottplätzen. Da schickt man nicht mal seinen Hund hin.