Film

Der brutalste Horrorfilm aller Zeiten: „The Sadness“

| Lesedauer: 2 Minuten
Eberhard von Elterlein
Zombie im Anzug: In „The Sadness“ wird selbst ein biederer Geschäftsmann durch das Virus zu einem blutsüchtigen Monster.

Zombie im Anzug: In „The Sadness“ wird selbst ein biederer Geschäftsmann durch das Virus zu einem blutsüchtigen Monster.

Foto: Capelight

Geplatzte Köpfe, zertrümmerte Körper, Blut und Sex: „The Sadness“ aus Taiwan ist selbst für hartgesottene Horrorfans eine Zumutung.

Das Virus breitet sich gnadenlos aus, Menschen mutieren ungebremst und verbreiten Angst und Schrecken, doch die Regierung ist untätig, weil Wahlen anstehen. Klingt irgendwie bekannt? Klar, soll es ja auch.

Zombiefilme haben immer den Zeitgeist auf ihre sehr spezielle Weise verarbeitet und dabei sprichwörtlich das widerlichste Innere der Menschen nach außen gekehrt. Die legendären Filme von George Romero waren eine Antwort auf den Konsumterror in den USA, und „Walking Dead“ spiegelt das moderne pervertierte Sozialverhalten wider.

„The Sadness“: Vergewaltigung im Blutbad

„The Sadness“ aus Taiwan hat nun überdeutliche Bezüge zum Corona-Virus, das hier Alvin-Virus heißt und das hübsche Lifestyle-Pärchen Kat (Regina Lei) und Jim (Berant Zhu) am helllichten Tag durch eine blutdurchtränkte Geisterbahnfahrt schickt.

Wenn die vom Virus-Besessenen mit geröteten Augen dann das Gesicht ihrer Opfer aufschaben, sie mit dem Regenschirm ins Auge stechen, einen Kopf mit dem Feuerlöscher zertrümmern oder eine Vergewaltigungsorgie in einem Blutbad feiern, kann man verstehen, warum selbst die FSK kapituliert und eine Altersfreigabe für diesen brutalsten Horrorfilm aller Zeiten verweigert.

„The Sadness“: Kopf des Staatspräsidenten explodiert

Der kanadische Regisseur Rob Jabbaz hat das mit handgemachten Splatter-Effekten und grimmigem Ernst inszeniert. Gnadenlos dreht er an der Spannungsschraube – verliert dabei aber zunehmend den gesellschaftlichen Subtext aus den Augen.

Beispiel gefällig? Gerne! Nachdem etwa das Staatsfernsehen die verunsicherte Bevölkerung lange auf die Folter gespannt hat, gibt der Staatspräsident eine nichtssagende Erklärung im Fernsehen ab und schürt somit nur weitere Unsicherheit unter der Bevölkerung.

Anstatt diese spannungsfördernde Situation nun auszunutzen, löst Jabbaz die Situation in einem billigen Effekt auf: Eine Granate zerfetzt den Kopf des Präsidenten. Kommt einem bekannt vor? Eher nicht. Ist ja nur unglaubwürdig – und albern.