+++ Erste Stars am roten Teppich +++
Vor der Eröffnung der Berlinale sind die ersten Stars am roten Teppich angekommen. Am Potsdamer Platz zeigte sich Schauspielerin Veronica Ferres am Donnerstagabend mit Berlinale-Direktor Dieter Kosslick. Der 70-Jährige kam wie gewohnt mit Hut und rotem Schal.
Auch die Schauspielerinnen Iris Berben, Andie MacDowell und Heike Makatsch traten zusammen für die Fotografen. Sibel Kekilli („Gegen die Wand“, „Game of Thrones“) gab Autogramme. Zu den Gästen gehörten außerdem Sänger Marius Müller-Westernhagen, Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) und Schauspielerin Marie-Luise Marjan, die Mutter Beimer aus der „Lindenstraße“.
+++ Dieter Kosslick kommt zu seiner letzten Berlinale +++
Festivaldirektor Dieter Kosslick schreitet zur feierlichen Eröffnung der Berlinale über den roten Teppich.
+++ Juliette Binoche freut sich über Frauen auf der Berlinale +++
Die französische Schauspielerin Juliette Binoche (54) sieht es als gutes Zeichen, dass bei der diesjährigen Berlinale mehr Regisseurinnen im Wettbewerb sind als früher. Von den 17 Filmen enstanden 7 unter weiblicher Regie. „Das ist ein guter Schritt nach vorn. Vor zehn Jahren war es noch nicht so“, sagte Binoche am Donnerstag vor Beginn der 69. Internationalen Filmfestspiele Berlin.
Binoche ist dieses Jahr Präsidentin der Jury. Die sechs Juroren, zu denen auch die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller (40) gehört, wirkten motiviert: Der Filmkurator des New Yorker Museums MoMa, Rajendra Roy, trug ein T-Shirt mit der Aufschrift „The Future of Film is Female“ - die Zukunft des Films sei weiblich.
Die Berlinale, die am Abend eröffnet werden sollte, zeigt bis zum 17. Februar rund 400 Filme. Das diesjährige Berlinale-Motto „Das Private ist politisch“ kommentierte Binoche so: Sie seien hier, um herauszufinden, welche Filme unbedingt gezeigt werden müssten, damit man sich weiterentwickle. „Ein guter Film muss menschlich ein. Und wenn er das ist, ist er auch politisch.“
Die Jury bekannte sich zum Anspruch der Berlinale, das politisch engagierte Kino zu fördern. Der chilenische Regisseur Sebastián Lelio betonte unter großer Zustimmung seiner Jury-Kollegen: „Die Berlinale hat das politisch engagierte Kino über viele Jahre entscheidend unterstützt. Das ist auch für uns eine Verpflichtung.“
+++ Die Livestreams der Berlinale am Donnerstag, 7. Februar, im Überblick +++
Internationale Jury
- 10:30 Photo-Call
- 10:40 Q&A Internationale Jury
Juliette Binoche – Präsidentin – Frankreich, Schauspielerin
Justin Chang – USA, Autor, Filmkritiker der Los Angeles Times
Sandra Hüller – Deutschland, Schauspielerin
Sebastián Lelio – Chile, Regisseur
Rajendra Roy – USA, leitender Filmkurator des MoMA
Trudie Styler – Großbritannien, Produzentin, Regisseurin, Schauspielerin
The Kindness of Strangers von Lone Scherfig
- 14:10 Photo-Call
- 14:25 Pressekonferenz
- 17:30 Roter Teppich
Lone Scherfig (Regisseurin, Drehbuch)
Zoe Kazan (Schauspielerin)
Andrea Riseborough (Schauspielerin)
Tahar Rahim (Schauspieler)
Caleb Landry Jones (Schauspieler)
Bill Nighy (Schauspieler)
David Dencik (Schauspieler)
Malene Blenkov (Produzentin)
Eröffnung 69. Internationale Filmfestspiele Berlin
- 19:30 Eröffnungsgala
+++ Wo die Berlinale-Stars in diesem Jahr feiern +++
Ab Donnerstag hisst Berlin wieder die Berlinale-Flagge. Nicht nur Filmfans kommen dann voll auf ihre Kosten, auch zum Feiern und Promis-Gucken bieten sich zehn Tage lang jede Menge Gelegenheiten. Hier verraten wir, wo die Stars in diesem Jahr feiern.
+++ Berlin-Serie "8 Tage" wird auf Berlinale gezeigt +++
Was würden Sie tun, wenn in acht Tagen die Erde untergeht? Oder zumindest Westeuropa? Das ist ein Horrorszenario, das Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky („Die Fälscher“) in seiner Berlin-Serie „8 Tage“ durchspielt: Jede Folge steht für einen dieser Tage, und die Sky-Produktion malt die Apokalypse und Anarchie so konsequent aus, wie sich das kein öffentlich-rechtlicher Sender trauen würde. Auf der Berlinale werden die ersten zwei Folgen in der Sektion Berlinale Series gezeigt, als einziger Serienbeitrag aus Deutschland. Wir trafen Christiane Paul, die darin mitspielt – und von dem Stoff Albträume bekam. Hier das ganze Interview.
+++ Zum Abschied: Klaus Wowereit über Berlinale-Chef Kosslick +++
Klaus Wowereit: Dieter und ich, wir haben fast zeitgleich begonnen. Als ich als Regierender Bürgermeister antrat im Juni 2001, hatte Dieters Vertrag als Berlinale-Chef gerade einen Monat zuvor begonnen. Und zwischen uns stimmte eigentlich von Anfang an die Chemie. Das war herzerfrischend und passte zu dem Berlin, das ich mir vorgestellt hatte und das ich versuchte zu leben. Und das hat auch viel zum Image von Berlin beigetragen. Was Wowereit noch über Kosslick zu sagen hat, lesen Sie hier.
+++ Die letzte Kosslick-Berlinale: Eine Ära geht zu Ende +++
Servus sagt man gewöhnlich erst zum Schluss. Dieter Kosslick hat freilich schon vor zehn Tagen bei der Berlinale-Pressekonferenz erste Abschiedsworte gefunden. Und das gab wohl schon den Ton für die nächsten Tage vor. Denn das 69. Filmfestival, das er am heutigen Donnerstagabend am Potsdamer Platz eröffnen wird, ist zugleich das letzte, das er zu verantworten hat. Am 31. Mai wird er, einen Tag nach seinem 71. Geburtstag, sein Büro räumen. Damit geht wirklich eine Ära zu Ende. Denn es ist ja nicht nur Kosslick, der geht.
+++ Die sechsköpfige Jury der Internationalen Filmfestspiele Berlin +++
Die beliebten Bären werden während der Berlinale von einer internationalen Jury vergeben. Dazu gehören sechs prominente Filmschaffende:
JULIETTE BINOCHE hat die Rolle der Jury-Präsidentin übernommen. Die 54-Jährige verbindet viele Erinnerungen mit der Berlinale. "Die Nacht ist jung", einer ihrer ersten wichtigen Spielfilme, lief hier 1987, sechs Jahre später "Die Liebenden von Pont-Neuf". 1993 erhielt die gebürtige Pariserin ihre erste Auszeichnung in Berlin. 1997 war dann das Jahr ihres großen Triumphs: Binoche bekam den Silbernen Bären als beste Schauspielerin für ihre Verkörperung der Krankenschwester Hana in der Romanverfilmung "Der englische Patient". Weltweit folgten Preise für diese Rolle, auch ein Oscar als beste Nebendarstellerin.
JUSTIN CHANG ist auf einer anderen Seite des Filmzirkus bekannt geworden. Die Filmkritiken des US-Amerikaners sind in zahlreichen Medien zu hören und zu lesen. So bespricht Chang Filme für die Radioprogramme Fresh Air und FilmWeek. Seit 2016 schreibt er für die "Los Angeles Times". Davor war er auch Kritiker für "Variety". Der "Los Angeles Press Club" zeichnete Chang als Filmkritiker des Jahres aus.
SANDRA HÜLLER kommt vom Theater. Die Schauspielerin stand in Jena, Leipzig und Basel auf der Bühne, bevor sie 2006 mit "Requiem" einem größeren Publikum auch per Film bekannt wurde. Für die Rolle wurde sie mehrfach ausgezeichnet, auch den Silbernen Bären für die Beste Darstellerin konnte sie sich sichern. Ihrer Darstellung der Tochter in "Toni Erdmann" wurde mit drei Auszeichnungen geehrt. Im vergangenen Jahr war sie bei der Berlinale mit «In den Gängen» zu sehen.
SEBASTIÁN LELIO hat 2005 mit seinem Spielfilmdebüt «La Sagrada Familia» erstmals auf sich aufmerksam gemacht. Der chilenische Regisseur gilt als wichtiger Vertreter der Zeit nach dem Ende der Diktatur in seinem Land. Zunächst produzierte er Kurzfilme und Dokumentationen. Mit "Gloria" nahm er 2013 erstmal am Wettbewerb in Berlin teil, vier Jahre später gab es für ihn bei der Berlinale den Silbernen Bären für das beste Drehbuch von "Una mujer fantástica", der auch mit dem Teddy für den besten Queer Film ausgezeichnet wurde.
RAJENDRA ROY steht für den wissenschaftlichen Umgang mit Filmen. Der US-Amerikaner ist als Filmkurator im New Yorker Museum of Modern Art für eine Sammlung von 27 000 Werken verantwortlich. Als Mitherausgeber fungierte er 2013 für den Band "The Berlin School: Films from the Berliner Schule". Festival-Erfahrung bringt Roy auch aus seiner Zeit als Programmchef und künstlerischer Leiter des Hamptons International Film Festival (2002-2007) mit. Davor arbeitete er mit am Filmprogramm des Solomon R. Guggenheim Museum.
TRUDIE STYLER begann ihre Film-Karriere als Schauspielerin. Die mit dem Musiker Sting verheiratete Britin spielte in der Royal Shakespeare Company sowie zahlreichen TV- und Kinofilmen. 1990 begann sie damit, Filme zu produzieren. Ihre Dokumentation "Moving the Mountain" erhielt 1995 den Preis der Ökumenischen Jury bei der Berlinale. Ihr Spielfilm-Regiedebüt "Freak Show" war 2017 erstmals während der Berlinale zu sehen. Styler ist Unicef-Botschafterin und hat die Rainforest Fund zum Schutz des Regenwalds im brasilianischen Amazonas-Gebiet mitgegründet.