5. Tag der Berlinale
Bei der Berlinale gab es am heutigen Montag das lang ersehnte Wiedersehen mit den Machern des Kultfilms „Before Sunrise“. Der amerikanische Regisseur Richard Linklater stellte mit „Before Midnight“ den Abschluss seiner weltweit erfolgreichen Beziehungstrilogie vor.
Dabei sind wieder das wunderbare Schauspielerduo Ethan Hawke und Julie Delpy. Der Film läuft im Wettbewerbsprogramm außer Konkurrenz.
Bei der Premiere werden auch die Shootingstars 2013 gekürt, darunter die erst 19 Jahre alte Saskia Rosendahl aus Halle. Die Nachwuchsschauspielerin hatte gleich bei ihrer ersten Rolle in dem Nachkriegsdrama „Lore“ die Kritiker begeistert. Um einen der begehrten Bären bewirbt sich der Thriller „Layla Fourie“ der südafrikanischen Regisseurin Pia Marais.
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+++ 0:24 Uhr Die Sportlichen bleiben noch bis zur Fragerunde, die erst halb eins beginnt und sehr ernst bleibt, ja sogar die Wirtschaftskrise mit erwähnt. Es geht um "Lose your Head", ein Film über einen Spanier, der sich in den Berliner Clubs verliert, nach der wahren Geschichte eines Portugiesen, der vor vier Jahren in Berlin verschwand.
Der Hauptdarsteller Fernando hat zumindest Humor. Er kam auf die Rolle, weil der Regisseur ihn auf der Berlinale in einem anderen Party-Film gesehen hat. Er hofft, dass er nicht immer nur Feierrollen spielen muss. Außerdem kann er schon deutsch ("Ruhr Bitte, wir drehen") und will sowieso bald hier wohnen: "Weil wir in Spanien wenig Jobs haben."
Am Ende wundert sich noch ein Zuschauer, warum der Film auf englisch ist, wenn er doch in Berlin spielt - aber viele Zuschauer konnten den Einwand nicht verstehen... Vielleicht weil er auf deutsch kam.
+++ 22:20 Uhr Seit über zwei Stunden findet im Institut für Asien-Afrika-Wissenschaften der Humboldt Universität die unglamouröseste Berlinale-Vorführung statt. Rund 200 Studenten und Dozenten schauen sich den indonesischen Film "The Act of killing" an. Es geht um Massaker, über die seit 45 Jahren in Indonesien nie gesprochen wurde.
Der Professor sagt, so voll sei der Saal noch nie gewesen. Es war auch: die größte indonesische Gruppe auf der Berlinale, die den Film gesehen hat. Im Directors Cut immerhin fast drei Stunden.
+++ 21.58 Uhr Jasmin Tabatabai zeigt sich beim Schauspielerpreis mit deutlichem Bäuchlein. Darauf angesprochen, lächelt sie nur: "Ich bin sehr, sehr glücklich.
+++ 21.28 Aylin Tezel sichert sich ebenfalls mal wieder eine Trophäe: als "Beste Nachwuchsschauspielerin".
+++ 21.15 Uhr Im Renaissance-Theater wird gerade der Deutsche Schauspielerpreis verliehen. Freuen konnte sich bisher Armin Rohde als "Bester Hauptdarsteller".
+++ 18 Uhr Holly Hunter liest selten gute Drehbücher. Die Schauspielerin zeigt beim Talent Campus der Berlinale auch, wie schwierig es ist, neue Fragen an Hollywood-Stars zu stellen. Wie war es mit Harvey Keitel zu arbeiten? ("Super, fantastischer Schauspieler") Wie kamen Sie an die Rolle zu "The Piano"? ("Ich sagte Jane Campion, das ist die Rolle für mich."). Hat der Oscar Sie verändert? ("Ja und Nein."). Zum Glück ist Holly Hunter nicht nur charmant, sondern reagiert auch auf die gefühlte 100. Frage zum "Piano" routiniert und leitet galant über zu ihrem aktuellen Film "Top of the Lake", mit dem sie im Wettbewerb ist, wieder mit der "formidablen" Jane Campion. Außerdem gibt sie zu, dass sie manchmal einfach Geld benötigt und nicht nur gute Drehbücher zusagt. Einer der Tipps, den sie auch den Schauspielern am Campus weitergeben will. "Aber um ehrlich zu sein", sagt sie, "ich lese sehr selten gute Drehbücher."
+++ 17.48 Uhr Götz George wird für sein Lebenswerk geehrt. Gleich öffnet der rote Teppich zur Verleihung des deutschen Schauspielerpreises. Götz George wird für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
Der 74-Jährige („Tatort“, „Der Totmacher“) bekam schon vor dem Festival diese Ehrung beim Deutschen Schauspielerpreises zugesprochen.
Noch offen ist, wer am Montagabend im Renaissance-Theater den Preis für die beste Hauptrolle ergattert. Im Rennen: Maja Schöne („Der Brand“), Nina Kunzendorf („Tatort“, „Liebesjahre“) und Birgit Minichmayr („Gnade“) sowie Armin Rohde („Alleingang“), Charly Hübner („Unter Nachbarn“, „Polizeiruf“) und August Diehl („Wir wollten aufs Meer“). Die Auszeichnung wird vom Bundesverband der Film- und Fernsehschauspieler vergeben.
+++ 17.10 Uhr Holly Hunter springt für kranke Hina Hoss ein. Nina Hoss ist krank. Sie hatte sogar ihre Premiere („Gold“) verpasst. Und dafür übernahm Golden-Globe-, Emmy- und Oscar-Gewinnerin Holly Hunter die Rolle des prominenten Gastes im Seminar "Taking The Lead" beim Talent Campus.
Ob das andersherum auch funktioniert hätte? Auf jeden Fall sind viele erst wegen ihr gekommen, weil so natürlich das Seminar auf Englisch stattfindet. Leider ist auch Holly Hunter krank, Halsschmerzen. Aber ihre Stimme hält hoffentlich 90 Minuten durch.
Zu Beginn erzählt sie von ihrer Zeit lange vor ihrem Erfolg, als sie mit Francis MacDormand in einer WG gewohnt hat. Überhaupt wirkt alles so leicht, wenn man Hollywood-Stars zuhört: "Wir haben zusammen am Drehbuch gesessen und ein bisschen geprobt und vier Jahre später - viola, plötzlich bekomme ich die Hauptrolle in 'Das Piano' und bin berühmt..."
+++ 17 Uhr Was es mit Hawkes Haaren auf sich hat. Wir klären auf: Ethan Hawke überraschte in Berlin mit wasserstoffblonder Föhnfrisur à la Billy Idol. Glücklicherweise ist diese misslungene Typveränderung nicht freiwillig erfolgt: Für seine Broadway-Rolle in dem Stück "Clive" muss er einen alternden Rockstar spielen.
+++ 15.30 Uhr Fußball schlägt Filmfestspiele. Berlinale? Nein, Schauspielerin Josefine Preuß hat andere Pläne für diesen Montag: "Heute ist doch Stadtderby", sagte die Anhängerin des 1. FC Union.
+++ 15.20 Uhr Was soll das? Ethan Hawke („Before Midnight“) – er sah einmal gut aus. Aber warum bitte trägt der Hollywoodstar jetzt blondierte Haare? Für eine Rolle, hoffen wir einmal…
+++ 14.35 Uhr Lang ersehntes Wiedersehen mit den Machern des Kultfilms „Before Sunrise“. Der Andrang zur PK für den Film "Before Midnight" von Regisseur Richard Linklater ist enorm. Der Presseraum ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Viele Journalisten stehen.
+++ 14.30 Uhr Isabelle Huppert war noch nie auf dem Eiffelturm. Französin Isabelle Huppert kennt das bekannteste Wahrzeichen ihrer Heimat bislang nur aus der Entfernung. „Ich war noch nie oben auf dem Eiffelturm“, erzählte die 59 Jahre alte, in Paris geborene Schauspielerin („Die Klavierspielerin“) am Dienstag bei der Berlinale.
„Wenn ich nach New York oder Berlin reise, bin ich sehr aufgeschlossen und neugierig.“ Das sei mit Paris anders, weil sie dort lebe. „Wenn man immer in einer Stadt ist, wird man etwas faul.“ Sie könne sich aber auch nicht vorstellen, in einer anderen Stadt zu wohnen. „Durch meinen Job und meine Rollen lebe ich in vielen verschiedenen, imaginären Welten.“
Auf der Berlinale stellt Huppert den Wettbewerbsbeitrag „Die Nonne“ vor. Darin spielt sie eine Oberin, die eine junge Nonne im Kloster sexuell bedrängt.
+++ 14.20 Uhr Zwei deutsche Schauspielerin sprechen im Film Französisch. Nicht nur Martina Gedeck („Die Nonne“), auch Jessica Schwarz spricht auf der Leinwand Französisch. „Es ist auf jeden Fall eine Herausforderung“, sagte die 35-Jährige beim Empfang in der Landesvertretung von Nordrhein-Westfalen über die ungewohnte Sprache beim Dreh.
In „Adieu Paris“ stand sie mit der Französin Sandrine Bonnaire vor der Kamera. Zwei Frauen, die Ehefrau und die Geliebte, werden darin zu Schicksalsgenossinnen, als der Mann nach einem Autounfall im Koma liegt.
+++ 14.10 Uhr Familiengeschichte im sonnigen Südfrankreich. Einen starken Auftritt hat die Schauspielerin Anne Ratte-Polle im Forum-Beitrag „Halbschatten“, dem Langfilmdebüt von Nicolas Wackerbarth: ein Porträt über eine Frau, die die zunächst spröden Kinder ihres Liebhabers ins Herz schließt. Die sommerliche Kulisse, eine Villa in Südfrankreich, lässt die Festivalbesucher im eisigen Berlin von wärmeren Zeiten träumen. Besonders toll ist die Szene, die zeigt, wie frostig französische Boutique-Mitarbeiterinnen sein können.
+++ 14 Uhr Filmfestival Cottbus präsentiert sich im Schatten der Berlinale. Das deutlich kleinere Filmfestival Cottbus stellt sein eigenes Programm vor. Es lädt Branchenvertreter und internationale Gäste an diesem Mittwoch zum Brunch in die Vertretung des Landes Brandenburg beim Bund ein.
Höhepunkt der Veranstaltung sei die Verleihung dreier Preise, darunter ein Stipendium für einen osteuropäischen Filmstudenten, teilte das Festival am Montag mit. Außerdem können sich die Gäste über Programm-Highlights des 23. Festivals des osteuropäischen Films informieren, das vom 5. bis zum 10. November 2013 in Cottbus läuft.
+++ 13.35 Uhr Was war denn da los? Bei der Berlinale-Party der "Bild"-Zeitung am Sonnabend hat Til Schweiger zunächst seine Freundin Svenja Holtmann so gekonnt ignoriert, so dass sie sich von Schweiger-Kumpel Matthias Schweighöfer trösten ließ. Und nach der Party fuhr er allein davon, ehe er sie vor dem "Borchardt" einsammelte. Nicht die feine Art.
+++ 13.28 Uhr Trennungsmeldung am Rande der Berlinale. Hollywood-Schauspieler Ralf Moeller („Gladiator“) hat sich von seiner Frau Annette getrennt. Das sei bereits vor 15 Monaten passiert und „einvernehmlich“ gewesen, teilte Moeller am Montag am Rande der Berlinale über seine PR-Agentur in München mit.
„Annette ist eine tolle Frau und eine fantastische Mutter für unsere beiden Töchter Jaqueline (15) und Laura (23)“, erklärte der 54-Jährige. „Gemeinsam mit unseren Töchtern verbringen wir als Familie weiterhin viel Zeit miteinander.“ Eine Scheidung sei noch nicht eingereicht, hieß es weiter. Keiner habe einen neuen Lebenspartner. Das Paar ist seit mehr als 20 Jahren verheiratet.
+++ 13.25 Uhr Restaurant-Tipp eines Hollywoodstars. Matt Damon verriet, dass er bevorzugt im "Bocca di Bacco" in Berlin-Mitte, Friedrichstraße speist. "Ich habe es auch George Clooney empfohlen." Gut zu wissen!
+++ 13 Uhr Jetzt sind die Herren am Zuge. Es war das Wochenende der schönen Frauen Hollywoods. Charlize Theron, Anne Hathaway und Amanda Seyfried verzauberten die Berlinale. Nun aber sind die Herren wieder am Zug. Am heutigen Montagabend ist Ethan Hawke in Aktion zu erleben, Jude Law ist am Dienstag zu Gast – und George Clooney kehrt von seinem London-Ausflug zurück. Ob sich das "Phantom der Berlinale" endlich mal irgendwo blicken lässt?
+++ 12.43 Uhr Bundesregierung setzt sich für iranischen Filmemacher ein. Die Bundesregierung hat den Iran aufgefordert, dem verfolgten Filmemacher Jafar Panahi die Teilnahme an der Premiere seines Films „Geschlossener Vorhang“ bei der Berlinale zu ermöglichen. „Wir appellieren an die iranische Regierung, Jafar Panahi ausreisen zu lassen“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. „Die Filmfestspiele sind ein friedliches und tolerantes Zusammentreffen von Filmschaffenden und Filmliebhabern aus aller Welt. Da sollte niemand zurückgehalten werden.“
Der Film soll am Dienstag bei den Berliner Filmfestspielen gezeigt werden. Panahi, der sich offen zur Opposition im Iran bekennt, hat in seiner Heimat Arbeitsverbot. Er gewann bereits 2006 für „Offside“ einen Silbernen Bären. Vor zwei Jahren war der Iraner Mitglied der Berlinale-Jury, durfte aber nicht nach Berlin reisen.
+++ 11.40 Uhr Die Hotspots der Kinoszene. Das erste Wochenende der Berlinale ist vorbei, der Party-Marathon hat am Sonnabend seinen Höhepunkt gefunden. Doch wesentlich ruhiger wird es für die filmschaffende Prominenz nicht – die Nächte bleiben also lang.
Zum zweiten Mal wird am Montagabend im Renaissance-Theater der Deutsche Schauspielerpreis vergeben. Götz George erhält eine Ehrenauszeichnung für sein Lebenswerk, angekündigt haben sich zahlreiche Schauspieler, darunter etwa auch Anna Maria Mühe und Heike Makatsch.
Premiere „Before Midnight“ - nach Anne Hathaway und Hugh Jackman sind sie das nächste Glamourpaar aus Hollywood, das – rein beruflich natürlich – gemeinsam auf dem roten Teppich des Berlinale-Palastes in die Kameras strahlen wird. Zur Premiere des Films „Before Midnight“ haben sich die Hauptdarsteller Ethan Hawke und Julie Delpy angekündigt. Die Pressekonferenz beginnt um 14 Uhr. Sie können sie im Livestream der Berliner Morgenpost verfolgen.
+++ 11.20 Uhr Party-Nachlese - hier feierten Schauspieler, Regisseure und Produzenten.
Das „Borchardt“ war am späten Sonntagabend der „Place to B“ – doch zuvor hatte sich die deutsche Filmszene am Sonnabend nahezu vollständig beim Empfang des Medienboard Berlin-Brandenburg im Hotel „Ritz Carlton“ versammelt.
Regisseure wie Wim Wenders, Detlev Buck und Sönke Wortmann feierten mit Filmproduzenten wie Oliver Berben und Quirin Berg. Gestandene Filmgrößen wie Iris Berben, Senta Berger und ihr Mann Michael Verhoeven plauderten mit Jungstars wie Alina Levshin, David Kross und Josefine Preuß. Medienboard-Chefin Kirsten Niehuus wurde von allen Seiten geherzt und umarmt.
Überhaupt kam man sich im dichten Gedränge bei mehr als 1200 Gästen relativ schnell näher. „Aber ein wenig Flirten gehört ja auch dazu“, sagte Schauspielerin Sibel Kekilli, die einen recht eindeutigen Plan für den Abend hatte: „Party bis zum Abstürzen“.
Weitaus disziplinierter gab sich da ihre Kollegin Nora von Waldstätten. „Ich bleibe meist beim Wasser“, sagte die zierliche Schauspielerin. Sie sei zwar kein Partymuffel, „aber ich muss auch nicht die letzte sein, die geht.“
Ans baldige nach Hause gehen dachte an diesem Abend allerdings ohnehin kaum jemand. Wann trifft man schon mal alle Kollegen an einem Ort? Selbst die sonst etwas scheue Katja Riemann hatte sich vor die Tür getraut, allerdings gut getarnt ganz in Schwarz und mit Mütze.
Stau und lange Schlangen gab es am üppigen Büffet. Die Berlinale zehrt eben an den Kräften. Selbst die elfenhafte Julia Malik, ohne ihren Mann August Diehl unterwegs, griff ordentlich zu, während sich auf der Tanzfläche die junge Mutter Anna Maria Mühe mit ihren Freundinnen amüsierte. Eine rundum gelungene Party, die noch lange weiterging.