Der Berliner Senat fördert ab dem kommenden Jahr erstmals das „Schwule Museum“ in der Bundeshauptstadt. Der Kulturetat sehe für die institutionelle Förderung 250.000 Euro vor, teilte Kulturstaatsminister André Schmitz (SPD) mit. Bislang bestritt das 1985 gegründete Schwule Museum seinen derzeit rund 350.000 Euro umfassenden Jahreshaushalt nach eigenen Angaben mit Eintrittsgeldern, Spenden, Bücherverkauf sowie Dritt- und Projektmitteln.
Insgesamt erhöhe sich im kommenden Jahr der „konsumptive Kulturhaushalt“ gegenüber 2009 um drei Prozent auf rund 376 Millionen Euro, hieß es weiter. „Berlin setzt in Zeiten der Krise ein deutliches Signal pro Kultur“, erklärte Schmitz.
Wie die Kulturverwaltung mitteilte, erhalten die Berliner Kulturinstitutionen damit 16,5 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Der Löwenanteil davon, zehn Millionen Euro, geht in Tariferhöhungen. Hinzu kommen rund 65 Millionen Euro für Investitionen wie etwa die Sanierung der Staatsoper und des Märkischen Museums sowie rund 28 Millionen Euro, die aus dem Konjunkturprogramm II in die Sanierung von Kultureinrichtungen fließen.
Mehr Geld bekommen künftig unter anderem die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (1,25 Mio. Euro), die Rundfunk- und Chöre GmbH (1,2 Mio.), die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (1,26 Mio.), die Kulturstiftung der Länder (68.000), die Zentral- und Landesbibliothek (148.000), das Bauhaus-Archiv (230.000), die Tanzensembles Sasha Walz (375.000) und Toula Limnaios (50.000), das Renaissancetheater (100.000), das Theater an der Parkaue (80.000), die Kindertheater Atze (158.000) und Strahl (150.000), das Kino Babylon (30.000) und den Landesmusikrat (44.000).
Die Stiftung Oper in Berlin als Dach für die Staatsoper Unter den Linden, die Deutsche Oper Berlin und die Komische Oper erhält 120,7 Millionen Euro. Darin enthalten sind 2,4 Millionen Euro für Tariferhöhungen.
Auch die Lyrikline der LiteraturWerkstatt (100.000) und das Theaterhaus Mitte (110.000) sind neu unter den geförderten Einrichtungen. Für eine mobile Berliner Kunsthalle stehen insgesamt 600.000 Euro zur Verfügung. Die Provenienzforschung in den Berliner Museen wird ab 2010 mit jährlich 300.000 Euro unterstützt. Für Autorenlesungen in Berliner Schulen und Bibliotheken steht künftig ein Sonderetat von 90.000 Euro zur Verfügung. Der Projektfonds Kulturelle Bildung wird mit jährlich zwei Millionen Euro auch in 2010/11 aufgelegt.
Wegen der niedrigeren Miete beim Deutschen Technikmuseum und geringeren Ausgaben für die Topographie des Terrors stehen für laufende Ausgaben netto 11,5 Millionen Euro zur Verfügung. Die einmaligen Investitionen in Berliner Kultureinrichtungen belaufen sich für 2010 auf 65 Millionen und für 2011 auf 97 Millionen Euro. Dazu gehören die Sanierung der Staatsoper, der Volksbühne, der Deutschen Oper, des Schillertheaters, des Theaters an der Parkaue und des Märkischen Museums und des Marinehauses. Dazu kommen rund 28 Millionen Euro aus dem Konjunkturprogramm II.
Mit dem Etat setze Berlin ein deutliches Signal, sagte Kulturstaatssekretär André Schmitz. „Während andere Länder und Kommunen Theater schließen wollen und an der Kultur sparen, stellt sich die rot-rote Koalition diesem bundesweiten Trend entgegen.“