Berlin. Unter Simon Rattles Leitung triumphiert in der „Médée“-Premiere an der Staatsoper die Musik über szenische Gewalt, Falschheit und Hass.
Wenn im Bühnenhimmel dunkle Wolken hängen, dann heißt das nichts Gutes. Selbst dann nicht, wenn sie wie aus Silber gesponnen scheinen und wirken, als hätte Stararchitekt und Bühnenbildner Frank Gehry sein berühmtes Museum in Bilbao geschreddert und zu einem feinen Wust verknäult. Auch die anderen Kulissenelemente glänzen – je nach Lichteinfall – hell oder gespenstisch. Schließlich spielen sich vor und unter ihnen grausame Morde ab. Und das zu einer Musik, die von teils unfassbarer Schönheit ist.