Zu Beginn des 20. Jahrhunderts suchten Stadtplaner nach einer Alternative zu den Mietskasernen. Staaken war das Ideenlabor.
Als der Baumeister mit seinem Werk fertig war, die Familien die Häuser seiner neuen Stadt bezogen, da rechnete er erst einmal ab mit den anderen Städten, den alten. „Die moderne Großstadt, namentlich die Großstadt Ostdeutschlands, mit ihrem System der Mietskasernen ist von jedem Standpunkt aus verwerflich.“ Obendrein sei sie „unheilbar häßlich“ und „ungesund“, „unwirtschaftlich“, „schwer gefährlich“. So steht es im Buch „Gartenstadt Staaken“, erschienen im Kriegsjahr 1917. Herausgeber: Paul Schmitthenner, der Architekt ebenjener Siedlung im äußersten Westen Spandaus, die in Berlin Maßstäbe setzte. Über deren architektonische Qualitäten die Fachwelt allerdings bis heute streitet. Wohl auch deshalb, weil der bekannte Architekt selbst bald zu den umstrittensten zählen sollte. Dabei ist sie eine der am vielfältigsten wirkenden Gartenstädte Berlins, mit winzigen Reihenhäuschen, bei denen man an die Dachrinne greifen kann, andererseits auch mit hohen Giebelhäusern auf dem zentralen Platz, die an die holländische Backsteinrenaissance erinnern.