Das Brücke Museum und der Schinkel Pavillon fragen in einer Doppelausstellung nach Kreativität in Zeiten der Unterdrückung.

Das auf den ersten Blick völlig unpolitische Gemälde „Römisches Stilleben“ von Karl Schmidt-Rottluff aus dem Jahr 1930 zieht eine Verbindungslinie zwischen dem Schinkel Pavillon im Garten des Kronprinzenpalais nahe Unter den Linden und dem Brücke Museum in Dahlem. Von 1919 bis 1936 beherbergte das von Karl Friedrich Schinkel umgebaute, ehemalige Stadtpalais preußischer Kronprinzen die Neue Abteilung der nahe gelegenen Nationalgalerie.
17 Jahre lang präsentierte Ludwig Justi in der „Galerie der Lebenden“ aufregende Gegenwartskunst, bis die nationalsozialistischen Machthaber moderne Kunst verboten, Künstlerinnen und Künstler verfolgten, vernichteten und unsichtbar zu machen versuchten. Auf Umwegen gelangte das Gemälde Schmidt-Rottluffs in das 1967 auf Initiative des Künstlers neu gebaute Brücke Museum in Dahlem. Nun kehrt es für die Dauer der Ausstellung an seinen alten Platz zurück.