Berlin. Der Hamburger Bahnhof würdigt die tunesisch-ukrainische Künstlerin Nadia Kaabi-Linke mit einer großen Werkschau.

Sie habe sich 2002, damals noch Studentin, dreimal verliebt, in ihren Mann, die Stadt Berlin und in den Hamburger Bahnhof. Das sind nicht die üblichen Komplimente bei einer Ausstellungseröffnung, die Worte kommen von Herzen. Der Hamburger Bahnhof dankt es Nadia Kaabi-Linke mit einer eindrucksvollen Werkschau. Die 1978 in Tunis geborene tunesisch-ukrainische Wahlberlinerin, die zwischen ihrer Geburtsstadt, Kiew und Dubai aufgewachsen ist und in Paris studiert hat, macht genau das, worauf die Direktoren der Nationalgalerie der Gegenwart bauen: Sie verankert ihre Kunst am Ort und in der Stadt. Erdung und Weltoffenheit schließen sich nicht aus. Das hat sie schon 2019 im Gropius Bau bewiesen mit einem beeindruckenden Schattenriss eines Wachturms, der mit Blick auf die Topographie des Terrors wie ein echter, unheilvoller Schatten wirkte.