Schiller feiert mit der “Illuminate“-Tour sein 25-jähriges. Die spektakuläre Show ist in Berlin ein umjubeltes Heimspiel.
Mit der „Illuminate"-Tour feiert Schiller das Jubliäum 25-jährige Bestehen. In der Mercedes-Benz Arena zelebriert der Elektro-Romantiker ein Fest für Augen und Ohren.
Der helle Klang des Synthesizer-Riffs von Schillers "Metropolis" wird fortgesetzt von den äolisch schwingenden Gitarrensaiten. Und schon fragt man sich, wo hört hier die digitale Musik auf, und wo fängt die analoge an. Bei den ausgefeilten Soundlandschaften und traumschönen Melodien von Christopher von Deylen alias Schiller ist es nicht unbedingt auszumachen. Denn der 52-Jährige versteht sich schließlich als Herr über Synthesizer, Mischpult und Hallmaschine meisterhaft auf das Verschmelzen scheinbar unvereinbarer Tonalitäten.

Schiller: Mercedes-Benz-Arena ist nicht ausverkauft
Der Elektronik-Romantiker feiert das Jubiläum des 25-jährigen Bestehens seines Ambient-Pop-Projekts Schiller in der Mercedes-Benz Arena, die gut besucht, aber nicht ausverkauft ist. Mit seiner sechsköpfigen, internationalen Band, darunter Sängerin Trisha McTeague, zelebriert er Tracks aus einem Vierteljahrhundert, aber auch neue Titel vom aktuellen Album „Illuminate“, nach dem seine erste große Hallentour seit vier Jahren mit insgesamt 15 Stationen benannt ist.
Dazu gibt es eine perfekt designte High-End-Light- und Lasershow, die immer neue Bilder auf die Bühne und in die dunkle Halle malt. Die sattbunten Farben sind dabei mit den Rhythmen und Dynamiken auf den Punkt synchronisiert, verstärken so die hypnotischen Soundscapes. Berauschend und süchtig machend. 43 Techniker haben das Licht über zwölf Stunden lang aufgebaut und eingerichtet. Nur, um alles nach rund zwei Stunden Konzert wieder abzubauen.
Schiller ist für seine spektakulären Shows bekannt
Ein Riesenaufwand. "Aber wir haben nur mit Abitur und Führerschein auch gar keine anderen Alternativen als dieses Tourleben," scherzt Christopher von Deylen und bedankt sich sehr herzlich bei seiner Crew. Und wie jeder weiß, ist Schiller für seine spektakulären Shows bekannt, die von Mal zu Mal ausgeklügelter sind. Im Zusammenspiel mit seiner Musik ein Gesamtkunstwerk.
Ein Höhepunkt ist der Auftritt der iranisch-kurdischen Dota-Spielerin und Sängerin Yalda Abasi, die Christopher von Deylen 2018 in Teheran kennenlernte. Der Titel "Das Goldene Tor" ist eine sensationelle Kollaboration von Weltmusik und Electronica. Angesichts von 14 Synthesizern und der einen, zweisaitigen Dota fragt sich Christopher von Deylen hinterher, wer denn hier nun eigentlich Musik macht.
Auch die frühen Hits von Schiller dürfen nicht fehlen
Neben neuen Tunes wie "Empire of Light" fehlen selbstredend auch die frühen Hits nicht. Wie „Ruhe“, „Schiller“ oder „Das Glockenspiel", mit dem 1998 alles in Hamburg begann. Mit der Single hoben Christopher von Deylen und Mirko von Schlieffen ihr Ambient-Pop-Projekt Schiller damals aus der Taufe. Benannt übrigens nach Friedrich Schiller.
Fünf Jahre surfte das Duo auf der Welle des Erfolges. Dann stieg von Schlieffen aus. Von Deylen entwickelte seinen Klangkosmos facettenreich weiter. Lohn dafür sind elf Top-Ten-Alben, darunter neun Nummer-eins-Platzierungen. Dazu kommen zahlreiche Gold- und Platinauszeichnungen sowie Touren rund um den Globus.
Dass er auch live zu den besten seines Fachs gehört, beweist Christopher von Deylen wieder einmal eindrucksvoll mit seinem grandiosen Konzert. Kein Wunder, dass der Abend für den Wahl-Berliner und seine Mitstreiter völlig verdient ein umjubeltes Heimspiel ist.