Zu den Gründern der „12 Cellisten“ gehörte der langjährige Berliner Philharmoniker Rudolf Weinsheimer. Am Dienstag starb er in Berlin.
Der Cellist Rudolf Weinsheimer gehörte den Berliner Philharmonikern von 1956 bis 1996 an. Er war einer der polyglotten, charismatischen Musiker der Ära Herbert von Karajans. Und Weinsheimer war ein Künstler, der Menschen zusammen bringen konnte. Der 1931 in Wiesbaden geborene Musiker zählte zur Gründergeneration der weltbekannt gewordenen „12 Cellisten der Berliner Philharmoniker“. Am Dienstag ist Rudolf Weinsheimer in seiner Heimatstadt Berlin im Alter von 91 Jahren gestorben. Um ihn trauern seine Witwe, zwei Söhne und eine Tochter. Zur Trauerfeier am 22. April wird die heutige Generation der „12 Cellisten“ spielen.
„Der siebte Cellist“ hatte Rudolf Weinsheimer 2019 sein Erinnerungsbuch betitelt. Zu Beginn wurden die 12 Cellisten noch fest platziert. Im Juli 1966 hatte Weinsheimer als Geburtstagsständchen drei Cellokollegen zum Quartettspiel eingeladen. Sechs Jahre später wurden im Salzburger Mozarteum die „12 Cellisten der Berliner Philharmoniker“ geboren. Das Ensemble machte schnell Furore und fand Nachahmer. Als 1992 Zehlendorf – in dem seinerzeit die meisten Cellisten des Orchesters wohnten – sein 750-jähriges Jubiläum feierte, beschloss man ein Cellofest: 341 Cellisten fanden sich vorm Neuen Palais in Potsdam ein. Im selben Jahr gaben die „12 Cellisten“ ein Privatkonzert im Palast des selbst Cello spielenden japanischen Kaisers. Weinsheimer hatte sich auf vielfältige Weise für die deutsch-japanische Freundschaft engagiert.