Filmregisseur Volker Schlöndorff wird bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises am 12. Mai den Ehrenpreis für seine herausragenden Leistungen um den deutschen Film erhalten. Das gab die Deutsche Filmakademie am gestrigen Montag bekannt – bevor am Freitag dann die regulären Nominierungen für die Lolas 2023 folgen.
„Volker ist ein Meister seines Fachs und hat das deutsche und internationale Kino auf eine Art und Weise geprägt, die seinesgleichen sucht“, begründet Alexandra Maria Lara, die Präsidentin der Deutschen Filmakademie, die Entscheidung: „ Ich freue mich von ganzem Herzen, dass wir mit dem Ehrenpreis einen wunderbaren Menschen und Macher würdigen, der sich seit sechs Jahrzehnten mit größter Hingabe, mit Leidenschaft und Liebe dem Kino widmet.“ Schlöndorff gehört zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Filmakademie.
Erfolgreich in Europa wie in Hollywood - und kurz auch Herr eines Filmstudios
Der 83-Jährige hat seit seinem Regiedebüt „Der junge Törless“ (1966) 45 Filme gedreht, Klassiker wie „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“, „Homo Faber“ und „Die Stille nach dem Schuss“. als einem von nur wenigen Deutschen gelang es ihm auch, in Hollywood mit den Großen des Kinos zusammengearbeitet, etwa mit Dustin Hoffman und John Malkovich in „Tod eines Handlungsreisenden“ oder mit Faye Dunaway und Natasha Richardson in „Die Geschichte einer Dienerin“.
Der Regisseur wurde für sein filmisches Schaffen mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter mehrfach mit dem Bundesfilmpreis, mit der Goldenen Palme in Cannes, dem César sowie dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Seine Günter-Grass-Verfilmung „Die Blechtrommel“ war 1980 der erste deutsche Film, der den Auslands-Oscar erhielt. Was seither erst zwei anderen Filmen gelungen ist. Außerdem war der Filmemacher von 1992 bis 1997 Geschäftsführer des Filmstudios Babelsberg und rettete damals das Studio.
Der Deutsche Filmpreis ist mit knapp drei Millionen Euro die renommierteste und höchstdotierte Auszeichnung für den deutschen Film und wird nach der Wahl durch die Mitglieder der Deutschen Filmakademie von Kulturstaatsministerin Claudia Roth MdB verliehen.
Zu den letzten Preisträgerinnen und Preisträger dieser Ehrenauszeichnung zählen Kameramann Jürgen Jürges (2022), Schauspielerin Senta Berger (2021) und die Regisseure Edgar Reitz (2020), Margarethe von Trotta (2019) und Hark Bohm (2018).