Aufmerksame Kinder, bunte Unterwasser-Idyllen und das Sterben der Korallenriffe. Die Stiftung Planetarium Berlin an der Prenzlauer Allee 80 präsentierte am Sonnabend dem preisgekrönten 360-Grad-Animationsfilm „Die Legende des Zauberriffs“. Mit einem humorvollen Umgang und liebevollen Bildern soll Kindern ab sechs Jahren ein Bewusstsein über die Gefahr und den Schutz unserer Meere gegeben werden.
Am Anfang ist alles friedlich. Der leuchtend orangene Korallenfisch und Protagonist Shorty, seine Schwester Indigo und sein bester Sägefisch-Freund Jake toben durchs bunte Korallenriff. Doch diese Idylle hält nicht lange an. Mit einem lauten Rumps kündigt sich die Katastrophe an: Ein Schiff schrammt über das Riff und zerstört das Zuhause der drei für immer. So begeben sie sich auf die Suche nach einer neuen Heimat – dem Zauberriff.
Diese abenteuerliche Reise führt sie vorbei an abgestorbenen Korallenriffen, ölverschmutzten Tangwäldern, herumschwimmendem Plastikmüll und dann sind da noch die Fischernetze, vor denen sie sich in Acht nehmen müssen. Alle diese Gefahren haben eins gemeinsam: Sie sind verursacht durch den Menschen. „Was haben wir euch nur getan?“ fragt sich Indigo, während sie mühsam dem Plastikmüll ausweicht.
Wenn das ökologische Gleichgewicht aus den Fugen gerät
Hinter den niedlichen Bildern steckt ein ernstes Thema: „Bei den Kindern muss das Bewusstsein geschärft werden, dass da eine Menge auf der Kippe steht. Das ökologische Gleichgewicht gerät aus den Fugen und für die Kinder ist es ihre Zukunft“, sagt Grit Schneider vom Naturschutzbund Deutschland (NABU). „Viele der eigentlichen guten Schutzmaßnahmen, die von der EU-Seite kommen, wie zum Beispiel Meeresschutzgebiete, sind wie ein löchriger Käse. Es gibt sie zwar, aber in ihnen darf trotzdem gefischt oder gebaggert werden. Dort darf alles passieren, was auch woanders passiert.“ Die Marinearten könnten sich nicht genug erholen.
Grit Schneiders Forderung: Bis Ende 2030 sollen 50 Prozent der Nord- und Ostsee nutzungsfrei bleiben. Ohne politische Rahmenbedingungen und nur durch Appellieren an den Verbraucher werde dies nicht funktionieren. „Verbote, wie keine Plastiktüten, finden wir als Umweltverband richtig“, so die Umweltexpertin. „Was seid ihr nur für Wesen, ihr Menschen? Ihr seid ein Teil der Natur, aber habt es vergessen“ fragt sich Indigo am Ende. Herzergreifend und humorvoll ist dieser 40-minütige Film – nicht nur für Kinder.