Ausstellung

Gewalterfahrung als düsteres Relief: Ali Akbar Safaian

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Alanza Schmidt
Ali Akbar Safaian: „Erbe II“ (Relief, 2007).

Ali Akbar Safaian: „Erbe II“ (Relief, 2007).

Foto: Ali Akbar Safaian

Eine Ausstellung in der Charlottenburger Galerie-Boutique F37 zeigt Arbeiten des Exil-Iraners Ali Akbar Safaian.

Die Charlottenburger Galerie-Boutique F37 stellt bis zum 13. Mai verschiedene Werke des iranischen Künstlers Ali Akbar Safaian aus. Barbara Petermann, Leiterin des Kunsthauses, ist schon länger mit der Ehefrau des gebürtigen Iraners bekannt und kam so auf die Idee, seine neuste Ausstellung bei sich zu beherbergen.

Safaian lebt seit 1986 im Exil in Deutschland und widmet die ausgestellten Arbeiten seiner Asyl-Erfahrung. Als Künstler war er zuvor im Iran bereits sehr erfolgreich und zählt zu den Wegbereitern der iranischen Moderne. Als sich im Jahr 1979 islamistische Gruppen skrupellos an die Macht kämpften, verweigerte er die Kooperation. Seither gilt seine Kunst dort als ,,anti-revolutionär“ und sah sich zur Flucht gezwungen.

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Die Ausstellung zeigt nicht nur Perspektiven auf die Iranische Revolution, sondern auch auf die aktuellen Gewaltentwicklungen im Land. Mit der Entscheidung, seine Arbeiten jetzt zu präsentieren, möchte der Iraner aus der Distanz gegen die Brutalität der islamistischen Regime demonstrieren. Im Mittelpunkt steht seine Reliefserie „Erbe“, in der er Holzschnitzkunst und Malerei verbindet. Für seine abstrakte Arbeit ,,Erbe II“ hat Safaian organische Holzmaserungen bearbeitet und diese geschwärzt. Eine düstere Arbeit, die Natur, Kultur und Politik thematisch konfrontiert und daran erinnern soll, in Konfliktsituationen stets geerdet zu bleiben. Teil des Ausstellungsrepertoires sind außerdem Plastiken abstrakter Figuren, die sich mit Themen der Gefangenschaft und des Aufstands auseinandersetzen, sowie Zeichnungen wild verästelter Bäume.

Obwohl der 75-Jährige gut Deutsch spricht, bevorzugt er es, über seine Arbeiten auf Farsi zu sprechen, um sich auch weiterhin mit seiner Ursprungskultur verbunden zu fühlen. Er habe große Sehnsucht nach dem Iran, sagt er, sei aber auch glücklich, in Deutschland eine zweite Heimat gefunden zu haben. Am 31. März lässt er in einem Künstlergespräch mit angebundener Lesung sein Leben im Iran und als Exilkünstler Revue passieren.

Ali Akbar Safaian: „Erbe“. F37 Berlin, Fasanenstr. 37, Charlottenburg. Do.–Fr. 11-19 Uhr, Sbd. 11 – 16 Uhr und nach Vereinbarung.