Peter Zander
Die Berlinale zieht positive Bilanz zu ihrer 73. Ausgabe, die am 26. Februar zu Ende ging. „Das Interesse war überwältigend“, hieß es in einer Pressemitteilung am 28. Februar. Es seien rund 320.000 Tickets an das Publikum verkauft worden. Damit knüpfe das Festival an die Zeit vor der Pandemie ein. Auf der Berlinale 2020 waren 330.000 Tickets verkauft worden. Trotz anderer Spielstätten (der Friedrichstadtpalast und die Cinemaxx-Kinos fielen aus und mussten durch die Verti Music Hall und das Cubix ersetzt werden) und inflationärbedingter höherer Ticketpreise wurde die Zahl damit annähernd erreicht.
„Volle Kinosäle, bewegende Momente, zahlreiche prominente Gäste und ein neugieriges Publikum kennzeichnen die Berlinale 2023. Das ist für uns gelebte Kinokultur in all ihrer Vielfalt“, kommentierte das Berlinale-Leitungsduo Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian. „Wir wünschen uns, dass sich diese Kinobegeisterung auch nach dem Festival fortschreibt.“
Angst, die Berlinale könnte ihren Markenkern als Publikumsfestival verlieren
Kritische Reaktionen kamen indes von der stellvertretende Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dorothee Bär: „Der Berlinale ist es leider nicht gelungen, an den Erfolg der Vorcoronazeit anzuknüpfen. Vor allem bedauerlich ist, dass der Bund als Geldgeber einspringen musste, weil frühere Sponsoren abgesprungen sind. Der Bund darf aber nicht zum dauerhaften Lückenfüller werden.“
Christiane Schenderlein, die kultur- und medienpolitische Sprecherin der CDU, blies ins selbe Horn: „Schade ist auch, dass nicht so viele Menschen erreicht werden konnten, wie nun in Präsenz eigentlich wieder erwartet wurden. Hier gilt es kritisch Bilanz zu ziehen, damit die Berlinale ihren Markenkern als größtes Publikumsfestival nicht verliert.“
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