Konzert

Danger Dan überzeugt die Fans von der ersten Minute an

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Clara Andersen
Danger Dan (Archivbild).

Danger Dan (Archivbild).

Foto: Jens Büttner / picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Gangster-Rapper Danger Dan alias Daniel Pongratz begeistert im Konzerthaus in Mitte.

„Wahnsinn, das ist ganz schön golden hier“, staunte der Deutsch-Sänger- und -Rapper, während er sich im Berliner Konzerthaus umsah und plädierte sogleich dafür, sich von dem Gebäude nicht einschüchtern zu lassen, sondern sich wie auf einem ganz normalen Konzert zu verhalten. Außerdem bestand der fast 40-Jährige grinsend darauf, ihn doch bitte Daniel zu nennen, denn Danger Dan käme ihm inzwischen doch etwas unpassend vor.

Dabei gibt es ja vieles, was zu Daniel Pongratz passt, schließlich ist der deutschsprachige Sänger eigentlich „Gangster-Rapper“. Erst während der Coronazeit habe er beim Üben der Lieder am Klavier prokrastiniert und lieber neue Songs geschrieben, aus denen „ein kleines Album“ entstanden sei, wie Daniel am Sonnabend erklärte. Dieses kleine Album namens „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“ hat es dann innerhalb kürzester Zeit an die Spitze der deutschen Charts geschafft und auch jetzt ist Daniel damit erneut auf Tour.

Danger Dan überzeugt das Publikum von der ersten Minute an

Dass das seine absolute Berechtigung hat, wurde am Sonnabend deutlich: Mit der Gratwanderung zwischen Kunstfreiheit, Gesellschaftskritik, und Absurdität in Kombination mit klassischer Klaviermusik, die sich durch das ganze Album zieht, schaffte Daniel es, das Publikum vom ersten Moment an zu überzeugen. Vor allem Lieder mit Daniels immer wieder auftauchendem Motiv, sich dem gesellschaftlichen Leitungssystem zu entziehen, begeisterten die Fans. Bei Lyrics wie „schwerer als reinzukommen, ist es wieder rauszukommen“ in dem Lied „Lauf weg“ und der zynischen Kritik, die Daniel in „Ingloria Victoria“ an dem Drill seines ehemaligen Gymnasiums ausübt, erntete der Sänger viele Pfiffe und lauten Applaus.

Wie bei seinem letzten Konzert in Berlin, das erst kürzlich, am 01.11.2022, im Admiralspalast stattfand, überzeugte der hippe Gangster-Rapper und ruhige Klavierspieler aber auch jetzt wieder mit melancholischen Stücken. „Ich spiele euch jetzt mal ein kleines Liebeslied“, kündigte er zum Beispiel seinen Song „Topf und Deckel“ an. Zwischendurch gab Daniel außerdem auch sehr persönliche Dinge von sich preis: Er erzählte davon, dass er auf elf verschiedene Schulen gegangen sei und dass sein Song „Private Altersvorsorge 2“ - den die Fans anschließend zu hören bekamen -, mit der Psychotherapie zusammenhinge, die er gemacht habe.

"Ich verprügelte die Sextouristen in Bangkok"

So richtig politisch-kritisch wurde es dann natürlich noch einmal in dem Titellied des gleichnamigen Albums „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“ sowie in den Liedern, „das schreckliche Buch“ - ein Verriss über Coronaleugner- und in „Ich verprügelte die Sextouristen in Bangkok“.

„Darin sage ich eigentlich alles, was gesagt werden muss“, gab Daniel als Erklärung zu den Liedern ab. Die instrumentalen Einheiten von Cello, Geige und natürlich Daniels Klaviermusik kamen im Kontrast mit den politischen Schlägen dabei besonders gut zur Geltung.

Dass das Konzert hinsichtlich der Liederauswahl und Sprüchen insgesamt doch sehr an Daniels letztes Konzert erinnerte, schien die Fans nicht zu stören. Trotzdem hoffen wohl alle, dass er bei seinem nächsten Konzert in Berlin am 2. und 3. Juni ein paar neue musikalische Überraschungen im Gepäck hat. Zumindest aber wird die Location eine Überraschung, denn die Konzerte finden anlässlich seines 40. Geburtstags an einem bisher unbekannten Ort statt. Mit Daniel Pongratz alias Danger Dan wird es also nicht langweilig, und die Fans dürfen gespannt auf seine Geburtstagskonzerte warten!