Spielzeug-Entwicklerin Gemma (Allison Williams) ist Single, karrierefixiert, lebt nur für den Job. Familie? Nein danke. Als ihre Schwester und deren Mann bei einem Autounfall sterben, wird ihr die Vormundschaft für ihre neunjährige Nichte Cady (Violet McGraw) übertragen. Gemma kann aber gar nichts anfangen mit einem traumatisierten Kind im Haus. In ihrer Hilflosigkeit bringt sie den Job mit nach Hause.
Die Robotik-Ingenieurin hat mit M3gan (Abkürzung für Model 3 Generative Android) den Prototyp eines erschreckend lebensechten Roboters geschaffen, eine künstliche Intelligenz, die ständig lernt. Die sündhaft teure Puppe wird schnell zu Cadys bester Freundin, ist Kindermädchen, Spielkamerad und Beschützerin. Denn mit allen, die Cady Böses wollen, macht sie kurzen Prozess.
Lesen Sie auch: Ein Film prangert den Frauenhass im Iran an: „Holy Spider“
„M3gan“ setzt nicht auf plumpe Schockeffekte, sondern beschwört eine unheimliche Atmosphäre herauf. Dabei wird das von Amie Donald gespielte, mit Hightech-Tricks imposant aufgemotzte Maschinen-Mädchen immer mehr zur Bedrohung. Der Hund nebenan nervt? Kein Problem. Die Nachbarin sucht Streit? Nicht mehr lange. Ein Mitschüler tyrannisiert Cady? Nie wieder.
Regisseur Gerard Johnstone nimmt sich nicht viel Zeit für eine tiefere Charakterisierung der Figuren, versteht es aber trotz Längen, auch weniger Gruselerprobte auf seine Seite zu ziehen. Nach den Erfahrungen mit Horrorpuppen wie Chucky oder Annabelle wird eine Fortsetzung nicht lang auf sich warten lassen.
Horror USA 2022 101 min., von Gerard Johnstone, mit Allison Williams, Violet McGraw, Ronny Chieng