Film

Mit dem Kruzifix nach Belarus: „Mission Ulja Funk“

Eberhard von Elterlein
Hobby-Astrologin mit eisernem Willen: Ulja Funk (Romy Lou Janinhoff).

Hobby-Astrologin mit eisernem Willen: Ulja Funk (Romy Lou Janinhoff).

Foto: Farbfilm

Was ein Asteroiden-Einschlag in Belarus bei einer bigotten Gemeinde mitten in Deutschland auslöst: der Kinderfilm „Mission Ulja Funk“.

Ausgerechnet Belarus. Das ist ja so weit weg von der (fiktiven) Freikirche Lenheim mitten in Deutschland wie das Vertrauen von Uljas strenggläubiger Oma Olga (Hildegard Schroedter) an die Wissenschaft! In Belarus also soll ausgerechnet der von Hobby-Astrologin Ulja Funk (Romy Lou Janinhoff) entdeckte Asteroid VR 241720 demnächst einschlagen.

„Mission Ulja Funk“: Fahrt im dunkelroten Leichenwagen

Dummerweise hat die bigotte Oma gerade Uljas technisches Equipment entsorgt. Teufelszeug! Wütend beschließt die zwölfjährige Nachwuchswissenschaftlerin, zum Einschlagsort zu fahren. Mit dem dunkelroten Leichenwagen der Familie und dem autobegeisterten Henk von Kindermann (Jonas Oeßel) als – naja – noch nicht ganz volljährigen Fahrer.

Bald ist die ganze Kirchengemeinde rund um Pastor Brotz (Luc Feit) im Bus hinter den flüchtigen Kindern her. Es entwickelt sich ein turbulentes Road Movie – mit witzigen Illustrationen (Verfolgungsjagd auf der Landkarte), unerwarteten Begegnungen (Nonnen, Transen, Grenzschützern) und diversen Entlarvungen von Scheinmoral (Lottoschein in Marienstatue).

„Mission Ulja Funk“: Oma wird fast vom Kruzifix erschlagen

Mit „Mission Ulja Funk“ hat Regisseurin Barbara Kronenberg einen ungewöhnlichen Kinderfilm gedreht, der den Übermut zum Prinzip und die Magie zur Normalität erklärt. Menschen verschwinden aus der Handlung, um an anderer Stelle Hokuspokus wieder aufzutauchen; der Pastor kriegt ne blutige Nase, und die Oma wird fast vom Kruzifix erschlagen. Gewöhnungsbedürftig, aber sehr originell.