Ausstellungen in Berlin

Gallery Weekend: Ein Wochenende im Zeichen der Kunst

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Riesige Stoffbahnen: In der großen Halle der Galerie Sprüth Magers in Mitte präsentiert der US-amerikanische Künstler Sterling Ruby seine Arbeiten.

Riesige Stoffbahnen: In der großen Halle der Galerie Sprüth Magers in Mitte präsentiert der US-amerikanische Künstler Sterling Ruby seine Arbeiten.

Foto: Jörg Krauthöfer / FUNKE Foto Services

Große Namen und viele Neuentdeckungen: Nach zwei pandemiebelasteten Jahren findet das Gallery Weekend wieder regulär statt.

Berlin. Es war, als habe jemand ein Fenster aufgestoßen. Nach zwei Jahren mit pandemiebedingten Einschränkungen und verschobenen Terminen kam am Freitagabend das Gallery Weekend zurück in die Stadt, und das mit krachender Partyatmosphäre: Überall vor den Ausstellungshäusern in Mitte, Kreuzberg, Charlottenburg und anderswo bildete das internationale Publikum lange nicht gesehene Menschenaufläufe und stieß mehr als einmal an: auf sich, auf die Kunst, auf die vielleicht und hoffentlich überstandene Coronakrise, die den Kulturbetrieb so lange gelähmt hat.

Dabei waren spektakuläre Arbeiten zu besichtigen. 52 Galerien sind an dieser 18. Ausgabe des Gallery Weekends beteiligt, mehr als 80 etablierte und aufstrebende Künstlerinnen und Künstler zeigen ihre Werke. In der großen Halle der Galerie Sprüth Magers an der Oranienburger Straße in Mitte etwa werden die monumentalen „Quilts“ des US-Künstlers Sterling Ruby gezeigt: riesige, in Assemblagetechnik gefertigte Stoffbahnen in teils leuchtenden Farben, die Ruby einmal mehr als Grenzgänger zwischen den Genres und Medien ausweisen. Von Sterling wurden auch interessante Keramiken gezeigt, die das Missglückte und Zerbrochene in ihrem Herstellungsprozess thematisieren.

In der Galerie Barbara Wien am Schöneberger Ufer in Tiergarten zeigt die aus Seoul stammende und in Berlin lebende Installationskünstlerin Haegue Yang ihre Arbeiten, die eine vergleichbare Experimentierfreude verraten – sowohl sogenannte Sonic Sculptures, in denen Klang, Form, Farbe und Bewegung zusammenspielen, als auch filigrane Collagen von erstaunlicher Formenvielfalt. Sehenswert auch – allein schon wegen der Räumlichkeiten eines ehemaligen Krematoriums – die Schau in der Galerie Ebensperger. Boden und Wände der Westhalle werden von der Arbeit „Ökonomische Päpste und Päpstinnen“ von Lea Draeger eingenommen, die gleichermaßen Schauspielerin, bildende Künstlerin und Schriftstellerin ist und sich auf vielschichtige Weise mit dem Katholizismus auseinandersetzt. Die Galerien sind am Sonntag von 11-19 Uhr geöffnet.

Informationen: gallery-weekend-berlin.de