Neuer Standort

Orchester-Musiker proben im ICC

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Volker Blech
Orchesterdirektor Thomas Schmidt-Ott stellte das Programm im ICC vor.

Orchesterdirektor Thomas Schmidt-Ott stellte das Programm im ICC vor.

Foto: Reto Klar / FUNKE Foto Services

Das Deutsche Symphonie-Orchester stellt seine Saisonvorschau am neuen Hauptsitz vor.

Das Deutsche Symphonie-Orchester hat seine Saisonpläne am Dienstag erstmals am neuen Hauptsitz vorgestellt, den man selber nur als Übergangsquartier bezeichnet. Seit Februar haben die Berliner Musiker nebst Management Räumlichkeiten im Internationalen Congress Centrum Berlin (ICC) bezogen. Laut Plan bis zum Jahr 2026. Grund für den Orchesterumzug sei die Baufreimachung, wie Pressechef Benjamin Dries zu Beginn erklärte. Das alte Stammhaus an der Masurenallee muss nebst Ferenc-Fricsay-Saal dem neuen Digitalen Medienhaus des Rundfunks Berlin-Brandenburg weichen.

Jetzt wird im ICC geprobt, das den Charme eines stillgelegten und in die Jahre gekommenen Flughafengebäudes verströmt. Für das Orchester wurden ein Podest und eine Beleuchtungsanlage eingebaut. Pressechef Dries ließ mit Blick auf die großen, weitgehend ungenutzten Räumlichkeiten durchklingen, dass man sich auch mehr vorstellen könne. Was im Klartext heißt: Künftig könnte es auch klassische Konzerte im ICC geben.

Chefdirigent Robin Ticciati steuerte am Dienstag seine Wortmeldungen per Videoeinspielung aus der Corona-Quarantäne bei. Im Saal präsentierte der frühere und zurückgekehrte Orchesterdirektor Thomas Schmidt-Ott sein neues Team. Man hat viel vor. Schmidt-Ott erinnerte daran, welche Spuren die Pandemie in der Kulturlandschaft hinterlassen hat. Das DSO will demnach auf verschiedenen Wegen das Publikum umwerben und zu seinen Konzerten in die Philharmonie und an verschiedene Spielorte in der Stadt zurückholen. Es ist ein ausgefeiltes Jahresprogramm.

Insgesamt sind 67 Konzerte, davon 62 in Berlin, angekündigt. Neben den Symphoniekonzerten sind es Casual Concerts, Jahreswechselauftritte im Tempodrom, „Ultraschall“-Programme oder erstmals Kabarettkonzerte. Bereits am 25. September kommt Ethel Smyrth’ Oper „The Wreckers“ als deutsche Erstaufführung konzertant heraus. Ein Höhepunkt ist das Festival „Music und Healing“ im März 2023. Am 26. Februar dirigiert Ticciati Händels Oratorium „Solomon“ in einer szenischen Einrichtung.