Berlin. Die Götter ziehen am Ende zurück ins Opernhaus: Mit der Premiere von „Rheingold“ eröffnet die Deutsche Oper wieder ihren Spielbetrieb.

In Berlin wird wieder live Oper gespielt. Die erste Selbstbeobachtung bei der Premiere von „Rheingold auf dem Parkdeck“ der Deutschen Oper ist: Wie hat man das in den letzten Monaten doch vermisst! Wagner klingt selbst Open air einfach anders als digital. Gute Opernsänger sind eine Spezies, die allein, wenn sie auf dem öden-grauen Parkdeck durch die Stuhlreihen am Publikum entlang schreiten, eine Imagination der Gegenwelt Theater entstehen lassen können. Man schmunzelt über gelungene, auch witzige Details einer Inszenierung, die auf dem TV-Bildschirm so überhaupt nicht zu erkennen wären. Das Überraschendste an dieser Parkdeck-Produktion bleibt, dass es Neil Barry Moss tatsächlich in nur zehn Tagen Vorbereitungszeit gelungen ist, eine eigenständige, in sich schlüssige Regie herzustellen.