Saisonbilanz

Gelungener Neustart für die Spitzentänzer

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Ihr Start beim Staatsballett war ein großer Erfolg: Johannes Öhman ist bereits als Intendant im Amt, Sasha Waltz stößt jetzt offiziell hinzu.

Ihr Start beim Staatsballett war ein großer Erfolg: Johannes Öhman ist bereits als Intendant im Amt, Sasha Waltz stößt jetzt offiziell hinzu.

Foto: Monika Skolimowska / dpa

Die drei Berliner Opernhäuser hatten eine gute Saison. Für das Staatsballett war es sogar die erfolgreichste Spielzeit seit der Gründung.

Das Staatsballett Berlin beendet seine erste Spielzeit unter der neuen Intendanz von Johannes Öhman mit der besten Gesamtauslastung seit der Gründung der Kompagnie 2004: 87 Prozent der Plätze waren im Durchschnitt belegt. Mit den erfolgreichen Premieren „La Bayadère“ und „van Dijk | Eyal“ wurden klassische und zeitgenössische Produktionen vom Publikum gleichermaßen angenommen. Die Mischung gehört zum neuen Konzept von Öhman und Choreografin Sasha Waltz, die in der neuen Saison offiziell als Intendantin hinzustößt. Insgesamt kamen 117.195 Zuschauer zu den 92 Vorstellungen auf den Bühnen der Deutschen Oper, der Komischen Oper und der Staatsoper Unter den Linden. Das Intendanten-Duo war nach seiner Berufung zunächst umstritten, die erste Erfolgsbilanz spricht jetzt für sich.

235.000 Besucher hatten Staatsoper und Staatskapelle

Die Staatsoper Unter den Linden hatte in der Spielzeit zu rund 290 Veranstaltungen eingeladen, darunter sieben Premieren (mit zwei Uraufführungen) und fünf Premieren im Rahmen von „Linden 21“ (mit drei weiteren Uraufführungen) sowie 90 Konzerten. Mit 235.000 Besuchern erreichten die Staatsoper und die Staatskapelle eine Auslastung von 91 Prozent. Der populäre Höhepunkt gelang wieder mit „Staatsoper für alle“, 45.000 Besucher verfolgten auf dem Bebelplatz die Live-Übertragung von Wagners „Tristan und Isolde“ sowie das Open-Air-Konzert der Staatskapelle Berlin unter Leitung von Daniel Barenboim mit Jiyoon Lee als Solistin.

Als Erfolge benennt das Opernhaus die Uraufführung von Beat Furrers „Violetter Schnee“ in der Regie von Claus Guth sowie im Rahmen des Sergej Prokofjew-Schwerpunkts die seltene Aufführung von „Die Verlobung im Kloster“. Die „Festtage-Premiere wurde inszeniert von Dmitri Tcherniakov und dirigiert von Daniel Barenboim. Zu weiteren ausverkauften Neuproduktionen zählten Mozarts „Zauberflöte“ in der Regie von Yuval Sharon und Bartlett Shers Interpretation von Verdis „Rigoletto“.

Die Deutsche Oper konnte Besucher hinzugewinnen

Die Deutsche Oper erreichte mit 298 Vorstellungen, davon 176 auf der Hauptbühne, 244.000 Besucher. Was ein Zuwachs von knapp 6000 Zuschauern gegenüber der Vorsaison ist. Die Auslastung im größten Berliner Opernhaus lag bei 72 Prozent. Ein künstlerischer Erfolg war die Inszenierung von Zemlinskys „Der Zwerg“ in der Regie von Tobias Kratzer. Unter dem Dirigat von Generalmusikdirektor Donald Runnicles setzte die Deutsche Oper damit ihre Auseinandersetzung mit dem deutschen Repertoire der 1920er Jahre fort. Auch die Uraufführung von Detlef Glanerts „Oceane“ unter Leitung von Runnicles und in der Regie von Robert Carsen wird als großer Publikumserfolg genannt.

An der Komischen Oper lag die Gesamtauslastung knapp über 90 Prozent, es wurden rund 225.000 Karten für 239 Vorstellungen, davon 211 auf der Hauptbühne, verkauft. Damit erreicht die Auslastung einen neuen Rekord unter Barrie Koskys Intendanz. Zu den beim Publikum beliebtesten Produktionen der Spielzeit zählen mit überdurchschnittlichen Auslastungen unter anderem die Neuproduktionen „Poros“, „Der Zauberer von Oz“, „La Bohème“ und „Candide“ sowie im Repertoire „West Side Story“, „Die Zauberflöte“, „Anatevka“, „My Fair Lady“, „Die Perlen der Cleopatra“ sowie „Die Liebe zu drei Orangen“.

( vbl )