„Oceane“: Bejubelte Fontane-Oper an der Deutschen Oper
Premiere
„Oceane“: Bejubelte Fontane-Oper an der Deutschen Oper
Bejubelte Uraufführung von Detlev Glanerts Fontane-Oper „Oceane“ an der Deutschen Oper Berlin.
Ruth Bendix
Und im Hintergrund rauscht das Meer: Szenenbild aus „Oceane“
Foto: Bernd Uhlig / Deutsche Oper
Berlin. Die blonde Schönheit bricht in die fröhliche Tanzrunde ein wie eine Naturgewalt. Wenn in Detlef Glanerts Oper „Oceane“, die am Sonntag in der Deutschen Oper ihre umjubelte Uraufführung erlebte, die titelgebende Nixe die Bühne betritt, verstummt die Bühnenkapelle und die Ballgäste erstarren. Im silbrig schillernden Abendkleid zieht die sopranistisch alles überstrahlende Maria Bengtsson alle Blicke auf sich. Reich soll diese Oceane von Parceval sein. Das lockt die in die Jahre gekommene Gastgeberin Madame Luise, der Doris Soffel ihren abgründigen Mezzo-Charme schenkt. Sie spekuliert auf einen Privatkredit, um ihr heruntergekommenes Grandhotel mit Meerblick renovieren zu können. Schön ist die fremde Melusine. Und das wiederum macht den jungen Gutsbesitzer Martin von Dircksen so kirre, dass er die Seefrau am liebsten sofort heiraten würde.