Die Berliner Humboldt-Universität will mehr als fünf laufende Kilometer Bücher entstauben. Für 40.000 Euro werde ein Massenverfahren angewandt, das gründlich reinige und zugleich die wertvollen historischen Altbestände schone, teilte die Universität am Dienstag mit.
Die Bücher, die nun entstaubt werden sollen, stehen im geschlossenen Magazin des Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrums an der Friedrichstraße. Von den Reinigungsarbeiten der Werke, die fast alle aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert stammen, soll der Benutzer nichts mitbekommen, alles soll im Untergeschoss stattfinden. Dort wird dann ein Spezialstaubsauger mit Schmutzpartikelfilter die Bücher entstauben. Denn der lästige Staub stelle nicht nur ein gesundheitliches Risiko für Leser und Bibliothekare dar, hieß es. „Er bietet auch Nährboden für Schimmel und Buchschädlinge. Die Schicht verfestigt sich im Lauf der Zeit und schädigt die Einbände.“ Die Kosten werden zur Hälfte aus einem Sonderprogramm von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) finanziert, zusätzliche Mittel bringen die Universität und ihre Bibliothek auf. Im September sollen die Arbeiten beginnen und bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.