Die Sanierung des Pergamonmuseums entwickelt sich zum Fiasko. Der Chef der Preußen-Stiftung ist von der Kostenexplosion schockiert.
Wegen der Kostenexplosion beim Berliner Pergamonmuseum hat der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung kritisiert.

Sein Haus sei „gelinde gesagt schockiert“ gewesen, als es von dem für das Baugeschehen verantwortlichen Bundesamt und dem Bundesbauministerium über die enormen Kostensteigerungen und Bauverzögerungen informiert worden sei, sagte Parzinger der Deutschen Presse-Agentur am Montag.
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Man erwarte vom Bundesamt künftig „deutlich verbesserte Vorsorgeuntersuchungen“ und „erheblich optimierte Zwischenkontrollen“, um künftig ähnliche Fehlentwicklungen zu vermeiden, so der Stiftungspräsident.
Das Bundesbauministerium hatte am Wochenende mitgeteilt, dass der erste Sanierungsabschnitt des Pergamonmuseums statt 261 Millionen bis zu 477 Millionen Euro kosten wird.
„Die Kosten-Veränderung beim Pergamon gründen vor allem auf einer unerwarteten Entdeckung“, sagt Stephan Gabriel Haufe, Sprecher im Bundesbauministerium. So gebe es im Untergrund des Museums zwei Pumpwerke mit außerordentlicher Dimension, die den Weiterbau deutlich erschwerten. Diese Pumpenhäuser stammen noch aus der Errichtungszeit des Pergamonmuseums und dienten einst dazu, die Baugrube von Grundwasser zu entleeren. Später wurden sie aber nicht wieder vollständig abgebaut. Probleme tauchten jetzt auf, als die Bauarbeiter 700 sogenannte Mikropfähle zwischen zehn und 30 Meter tief in den Boden rammen wollten, um das historische Gebäude neu zu gründen.
BM/dpa