Seit dem Abschlusskonzert in der Wahlbühne am 28. Juni mussten die Anhänger der Berliner Philharmoniker auf ihre geliebten Konzerte verzichten. Doch am Freitagabend war es endlich so weit – Sir Simon Rattle eröffnete die neue Saison in der Philharmonie an der Herbert-von-Karajan-Straße. Zum Auftakt wurde Benjamin Brittens „Variations on a Theme of Frank Bridge“ für Streichorchester und Dmitri Schostakowitschs „Vierte Symphonie“ gegeben. „Ich bin ein großer Fan russischer Komponisten und sehr gespannt auf die Interpretation“, sagte Herbert Grönemeyer, der angereist war.
Das jährliche Auftaktkonzert ist stets ein gesellschaftlicher Höhepunkt in Berlin, der bekannte Persönlichkeiten aus Politik, Kultur, Medien und Wirtschaft in das goldgelbe Gebäude am Rande des Tiergartens zieht. Armin Mueller-Stahl war gekommen, genauso wie Moderatorin Sandra Maischberger. „Ich mag die Athmospäre des Auftakts, weil die Musiker nach dem Urlaub frisch sind und das Publikum voll freudiger Erwartung“, sagte Maischnberger. Schauspieler Ulrich Matthes präsentierte stolz seine auffällige Krawatte. „Ein Urlaubsansenken aus Bogota“, sagte er und freute sich darüber, dass der kulturfreie Sommer nun endlich wieder vorüber sei. Als Fans outete sich auch das Schauspielerpaar Christoph M. Orth und Dana Golombek, die in der vergangenen Saison fünf Mal in der Philharmonie waren. Außerdem ließen sich der frühere Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit, Ulrich Deppendorf, Berlins Kulturstaatssekretär Tim Renner, Kulturstaatsministerin Monika Grütters und KPM-Chef Jörg Woltmann das Konzert nicht entgehen.
Thema des Abends war auch die Nachfolge Rattles. Traditionell wählt das Orchester seinen Chef selbst, es hatte allerdings in diesem Jahr zwei Anläufe gebraucht. Das Rennen gemacht hat schließlich Kirill Petrenko, der Chef der Bayerischen Staatsoper. Petrenko tritt den Chefposten bei den Berliner Philharmonikern 2018 an – dann endet Rattles Vertrag, der das Orchester 2002 übernommen hatte.