Trauer

Der Radio- und Fernsehmoderator Chris Howland ist tot

Chris Howland war eine der bekanntesten Stimmen im deutschen Radio der 50er-Jahre, machte sich auch als TV-Moderator und Sänger einen Namen. Nun starb der gebürtige Londoner in Köln.

Der Radiopionier und Fernsehmoderator Chris Howland ist tot. Das bestätigte ein Sprecher des Westdeutschen Rundfunks (WDR) in Köln. Howland starb im Alter von 85 Jahren in der Nacht zu Sonnabend.

Der Sohn eines BBC-Redakteurs aus London machte zunächst eine Ausbildung zum Imker, wurde aber 1948 Chefsprecher und Chef der Musikabteilung beim Radiosender der britischen Armee (BFN, das heutige BFBS). 1952 kam er zum NWDR und moderierte dort die Radiosendung „Rhythmus der Welt“. Es folgte die Erfolgssendung „Spielereien mit Schallplatten“ für den damals neu gegründeten WDR. Aus dieser Zeit stammt sein selbst ausgedachter Spitzname „Mr. Heinrich Pumpernickel“.

WDR-Intendant Tom Buhrow sagte zum Tod des gebürtigen Londoners: „Der Begriff ,Legende' wird oft und viel zu häufig benutzt, doch Chris Howland war wirklich eine. Unzählige Deutsche haben durch ihn in den 1950er Jahren die neuen Hits aus der internationalen Musikszene kennengelernt, er hat sie zum Lachen und zum Tanzen gebracht.“ Mit seiner Sendung „Spielereien mit Schallplatten“, die bis zuletzt im Programm von WDR 4 war, habe er WDR-Geschichte geschrieben. „Es ist schwer vorstellbar, dass wir fortan auf seinen markanten Akzent, seinen britischen Humor und seine exquisite Musikauswahl verzichten müssen,“ sagte Buhrow.

Auch als Fernsehmoderator war Chris Howland tätig, etwa für „Musik aus Studio B“ und „Vorsicht Kamera“. Außerdem machte er sich als Schlagersänger einen Namen („Fräulein“, „Das hab ich in Paris gelernt“) und schauspielerte, etwa in Karl-May- und Edgar-Wallace-Verfilmungen.

Zuletzt lebte er mit seiner Frau Monika in Rösrath in der Nähe Kölns.

( dpa/sh )