Es geht um die Einsamen, Erniedrigten und Entrechteten: Dea Lohers Gesellschaftspanorama "Unschuld" erlebte am Deutschen Theater Berlin eine gelungene Neuinszenierung von Michael Thalheimer.
Katrin Pauly
Foto: Reto Klar
Franz ist Bestatter und muss es wissen: „Das Leben erkaltet ganz langsam und übrig bleibt ein glühender Kern.“ Den muss man erst mal finden. Regisseur Michael Thalheimer hat sich auf die Suche begeben und fürs Deutsche Theater Dea Lohers vielschichtiges Drama „Unschuld“ inszeniert. Es ist das erste Mal, das Thalheimer das Stück einer Frau auf die Bühne bringt und es ist das erste Mal, das er Gegenwartsdramatik inszeniert. Bislang war er eher darauf spezialisiert, Klassiker gekonnt einzudampfen, ihre Kruste abzutragen und deren Kern freizulegen. Bei Dea Loher, glaubt man dem Beerdigungsfachmann, müsste der also glühen. Und Michael Thalheimer weiß genau, wie man so etwas sichtbar macht. Am besten im Dunkeln. Deshalb wirft er dem ganzen Abend eine kühle Strenge über, einen Ernst, der in seiner Absolutheit und Schwermut zunächst irritiert.
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