"High School Musical 3"

Prosaische Träume aus Hollywood

| Lesedauer: 2 Minuten
Leni Höllerer

Foto: WaltDisney / Unit WaltDisney

Musicals sollen Träume zum Tanzen bringen. Theatralik und Kitsch sind bei diesem Genre ein durchaus adäquates Mittel. Unangemessen werden sie erst dann, wenn die Träume zu tief stapeln oder zu prosaisch geraten wie in "High School Musical 3".

Teenager singen und tanzen sich die Seele aus dem Leib, die den Aufwand kaum wert ist: Die Collegewahl plagt sie, Sieg und Niederlage beim Basketball sowie die Frage, wie man ein Mädchen zum Abschlussball einlädt, auch wenn es sich dabei um die eigene Freundin handelt und die Reaktion daher ohnehin absehbar ist.

"High School Musical 3" ist die Fortsetzung zweier in den USA überaus quotenträchtig ausgestrahlter TV-Filme des Disney Channel, die über I-Tunes, den DVD-Vertrieb und eine Bühnen-Variante erfolgreich weitervermarktet wurden. Im Mittelpunkt der Handlung steht eine Gruppe durchweg attraktiver, intelligenter und musisch begabter Schüler, deren schulzentriertes Leben in der jährlichen Aufführung eines Musicals seinen Höhepunkt erfährt. Damit dieses Musical ankommt, müssen sie ihre sonstigen Tätigkeiten in Schülerzeitung, Wissenschaftsclub oder Highschool-Basketballteam mit der neuen Herausforderung koordinieren sowie sich mit innerschulischen Intrigen herumschlagen.

Im dritten Teil der Geschichte steht die Klasse jetzt kurz vor ihrem Abschluss. Troy (Zac Efron) und Gabriella (Vanessa Hudgens), das Traumpaar des Jahrgangs, haben wie ihre Mitschüler die Qual der Wahl zwischen den Elite-Colleges und müssen sich zudem darauf einstellen, fortan räumlich getrennt voneinander zu leben - und natürlich erregt die Aufführung eines letzten gemeinsamen Musicals die Gemüter.

Gesungen und getanzt wird in "High School Musical 3" nicht nur auf der Bühne, sondern auch während des Basketballspiels oder beim Rendezvous. Doch auch die Musik kann die fade Handlung nicht kompensieren: Die Choreographien sind arm an Geschmeidigkeit und Einfällen, die Stimmen der Darsteller klingen uninspiriert (einziger Lichtblick: Ashley Tisdale), und die poppig-glatten Songs wecken bis auf wenige discotaugliche Ausnahmen keine Emotionen. Die permanente Begeisterung der Protagonisten erscheint dabei wie ein nervenraubendes Wohlfühldiktat.

Wertung: +----