Berlin. Immerhin: Es tut sich was auf der weiterhin kargen Langstreckenkarte des BER. Mit zwei täglichen Verbindungen nach Washington und New York sind nun aus der deutschen Hauptstadt sogar zwei große US-Metropolen nonstop zu erreichen. Für den BER, der schonmal als „besserer Regionalflughafen“ verspottet wird, ist das ein Anfang. Einer Hauptstadt ist das Langstreckenangebot im Vergleich zu anderen Metropolen der Welt aber immer noch nicht würdig.
Und so fliegen Inder oder Japaner lieber weiter nach London oder Paris zum Sightseeing. Berlin ist auf den Reiseplänen der Interkontinentalgäste deswegen häufig nur zweite Wahl. Langfristig wird es sich eine auf Touristen angewiesene Metropole wie Berlin aber kaum leisten können, nicht das volle Potenzial von Gästen aus Übersee zu erschließen.
Es muss sich was ändern am BER
Wie wichtig Touristen für Berlin sind, hatte zuletzt die Pandemie vor Augen geführt: Weil ein Großteil der Kulturbesucher nicht aus Berlin selbst kommt, gerieten Theaterhäuser, Kinos & Co. in Schieflage. Restaurants und Cafés mussten Personal entlassen. Die Folgen spürt man bis heute – wenn auch mittlerweile in abgeschwächter Form. Schwächelt also der Tourismus, bemerken das zuallererst die Beschäftigten. Alle Parteien sollten deshalb ein Interesse am Florieren des Wirtschaftszweigs haben.
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Für den Senat muss es nun Auftrag sein, die Anbindung des BER an das internationale Flugnetz wieder zu verbessern. Dazu gehört auch, endlich einen für den Flughafen wettbewerbsfähigen Rahmen zu schaffen. Geht man das konsequent an, kann am Ende nur eine Entschuldung des Airports stehen. Ansonsten fliegt der BER auf Jahre mit Blick auf Gebühren weiter anderen Standorten hinterher.