Berlin. Kurz vor dem Ziel wurde Kai Wegner dann doch noch mulmig, und das nicht wegen der mangelnden Unterstützung in den eigenen Reihen.
Als der Wahlkrimi am Donnerstag im Abgeordnetenhaus endlich durch und die schwarz-rote Koalition im dritten Wahlgang gerade noch am Super-Gau vorbeigeschrammt war, wirkte selbst der unerschütterliche Optimist Kai Wegner erleichtert. Dass ihn womöglich AfD-Stimmen ins Amt geholfen haben, dass es Abweichler nicht nur in der GroKo-skeptischen SPD, sondern auch in den eigenen Reihen gab: All das war nicht mehr so wichtig, als der neue Regierende Bürgermeister erst im Plenarsaal den Amtseid schwor, danach im Roten Rathaus die Amtsgeschäfte von Franziska Giffey übernahm und schließlich im Wappensaal die Senatorinnen und Senatoren ernannte. „Kai Wegner, Regierender Bürgermeister“, das las der 50 Jahre alte Spandauer ganz gerne von den Ernennungsurkunden ab.