„Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ wird 30 Jahre alt, obwohl niemand die Serie schaut. Ein Plädoyer für Guilty Pleasures!
Am kommenden Donnerstag wird die RTL-Daily-Soap „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ 30 Jahre alt. Eine erstaunliche Langlebigkeit im deutschen Fernsehen, insbesondere angesichts der Tatsache, dass sie niemand schaut. Also offiziell. Während wir in der vergangenen Woche in der Redaktionskonferenz besprachen, wie wir – beziehungsweise ich – das Thema in die Zeitung bringen sollen, outete die Chefin einen Kollegen öffentlich als GZSZ-Gucker. Der hatte im Anschluss das Bedürfnis, mich anzurufen und die Sache ins rechte Licht zu rücken. Eine andere Kollegin schrieb mir später eine Nachricht, sie wolle gerne einen der Texte übernehmen, sie sei nämlich Expertin auf dem Gebiet. Ich war höchst erfreut. Nicht nur wegen der Arbeitserleichterung – bei mir ist die letzte Folge schon ein paar Jahre her –, sondern vor allem auch angesichts ihrer Offenheit mit der vermeintlich unpopulären Leidenschaft. In meinen Augen ist das genau die richtige Einstellung: Out and proud!