Wolfsburg. … Geschäftsführer Meeske sieht auch Mutmacher: Der Zuschauerschnitt liege über dem Vor-Corona-Niveau. Dennoch ist der Klub nicht „völlig zufrieden“.

Läuft eine Spielzeit ab, kommen immer mehr Daten ans Licht, die nüchtern darlegen, wie gut oder schlecht ein Klub im Vergleich zur Konkurrenz in bestimmten Wertungen abgeschlossen hat. Das Fachmagazin „Kicker“ hat nun die Zuschauertabelle der Bundesliga veröffentlicht.

Der VfL Wolfsburg landet mit einem Zuschauerschnitt von 25.277 auf Rang 16. Weniger Fans kamen demnach im Schnitt nur zu 1899 Hoffenheim (24.643) und Union Berlin (21.888), wobei bei dem Klub aus der Hauptstadt die deutlich geringere Stadionkapazität zu berücksichtigen ist.

Zweiter Aspekt in diesem Ranking ist die Ausverkauft-Wertung. Da ist der VfL das klare Schlusslicht der Liga. Nur ein einziges der 17 Heimspiele war ausverkauft: das 2:4 gegen den FC Bayern im Frühjahr. Hertha BSC kommt danach auf lediglich drei ausverkaufte Heimspiele und Mainz sowie Mönchengladbach auf fünf.

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Soweit die nackten Zahlen. Michael Meeske ist als Geschäftsführer des VW-Klubs auch verantwortlich für dieses Thema. Er schätzt die Lage aber nicht ganz so düster ein: „Wir liegen mit unserem Zuschauerschnitt leicht über dem Vor-Corona-Niveau. Wir hatten befürchtet, dass wir dieses Ziel nicht so schnell wieder erreichen würden. Damit sind wir zwar noch immer nicht völlig zufrieden, aber es liegt im Rahmen der Erwartungen.“

Meeske ist bewusst, dass die mangelnde Zuschauerauslastung in der VW-Stadt ein „beliebtes Thema für die Medien“ ist. „Aber die Welt ist doch ein Stück facettenreicher.“ Er erklärt: „Man darf nicht vergessen, dass wir aus einer 125.000-Einwohner-Stadt kommen, in deren Nähe es mit Braunschweig, Magdeburg und Hannover traditionelle Fußballkonkurrenz gibt. In Relation zu den Rahmenbedingungen ist das ein Ergebnis, auf dem wir aufbauen können. Wir wollen uns natürlich aber weiterentwickeln und noch mehr Menschen für den VfL begeistern.“

Die Profis des VfL Wolfsburg sind in der Bringschuld – mit Erfolg

Das fällt natürlich mit sportlichem Erfolg leichter. Die abgelaufene Saison schloss das Team von Trainer Niko Kovac dann doch enttäuschend auf Rang 8 ab. Unnötig deshalb, weil die Grün-Weißen am letzten Spieltag gegen Hertha eine völlig unnötige 1:2-Niederlage hinnehmen mussten – nach 1:0-Führung gegen einen Absteiger.

Das lässt mit Blick auf die nahe Zukunft erst einmal keine große Euphorie aufkommen bei jenen Fans, die nicht regelmäßig zu den Heimspielen strömen, sondern besondere Lockmittel benötigen. Es ist ein Teufelskreis, den die Wolfsburger durchbrechen müssen – die Profis sind in der Bringschuld. Mit sportlichem Erfolg steigt die Attraktivität und damit das Interesse der Zuschauer. Mittelmaß reicht nicht aus.

Die diskutierten Neuzugänge lösen wohl zudem keine Spontanbuchungen zahlreicher Dauerkarten aus. Aber der VW-Klub hat sich dieser Strategie verschrieben, eher junge und entwicklungsfähige, doch dafür unbekannte Spieler zu verpflichten. Aber auch sie können Fans anlocken und Erfolg haben. Damit in der neuen Saison die Volkswagen-Arena häufiger ausverkauft meldet.