Eine Demo gegen die Räumung des linken Wohnprojekts Köpi-Wagenplatz zog am Abend durch Mitte und Kreuzberg. Es kam zu Zwischenfällen.

Etwa 2400 Menschen demonstrierten am Sonnabendabend gegen die Räumung des linken Wohnprojekts Köpi-Wagenplatz im Bezirk Mitte. Der Demonstrationszug sollte vom Gendarmenmarkt über die Karl-Liebknecht-Straße und Torstraße zum Rosenthaler Platz führen. Die Polizei war mit einem großen Aufgebot vor Ort. Doch die Demonstration lief nicht wie geplant ab.

Mehrere hundert Menschen demonstrieren am Sonnabendabend gegen die Räumung des Linken Wohnprojekts Köpi-Wagenplatz.
Mehrere hundert Menschen demonstrieren am Sonnabendabend gegen die Räumung des Linken Wohnprojekts Köpi-Wagenplatz. © Julian Würzer | Julian Würzer
Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Twitter, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Es waren mehrere hundert Demonstranten des linken Spektrums auf der Straße, die sich mit dem teil-besetzten Haus an der Rigaer Straße solidarisierten. Die Demonstranten trugen durchgehend Masken, Abstände wurden augenscheinlich jedoch nicht überall eingehalten. Viele behelmte Polizisten begleiteten die Demonstration.

Der Demonstrationszug soll am Rosenthaler Platz enden.
Der Demonstrationszug soll am Rosenthaler Platz enden. © Julian Würzer | Julian Würzer

Gegen 22 Uhr waren laut Schätzungen rund 1000 Menschen auf der Straße. Die Demonstranten wurden zunächst auf der Rudi-Dutschke-Straße festgesetzt, durften dann jedoch weiter in Richtung Rosenthaler Platz laufen. Die Stimmung bei den Demonstranten war zu diesem Zeitpunkt zunehmend aufgeheizt.

Vor dem Willy-Brandt-Haus an der Wilhelmstraße hielt der Demonstrationszug erneut. Demonstrierende riefen „Ganz Berlin hasst die Polizei“. Manche zündeten Pyrotechnik und Böller. Die Polizei hatte mittlerweile auch eine Hundestaffel vor Ort.

Während die Berlinerinnen und Berliner wegen der Ausgangssperre in ihren Wohnungen bleiben mussten, warfen linke Demonstranten immer wieder Böller in Richtung von Polizisten. Den Explosionen wurde im Anschluss applaudiert. Die Polizei griff allerdings zunächst nicht ein.

An der Blücherstraße in Kreuzberg endete die Demo mit einer Kundgebung
An der Blücherstraße in Kreuzberg endete die Demo mit einer Kundgebung © Julian Würzer | Julian Würzer

Die Strecke wurde jedoch geändert und verlief nicht wie ursprünglich geplant zum Rosenthaler Platz, sondern zur Blücherstraße in Kreuzberg. Auf dem Blücherplatz fand dann auch die Abschlusskundgebung statt, mit der die Veranstaltung gegen 22.30 Uhr endete. Die meisten Demo-Teilnehmer machten sich von dort aus auf den Heimweg. Von einer Teilnehmerin war zu hören „Polizei verarscht.“ Es kam zu mindestens einer Festnahme, weshalb blieb jedoch bislang unklar.

Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, waren bei der Demonstration am späten Sonnabend in der Spitze bis zu 2400 Teilnehmende auf der Straße. Vereinzelt seien Flaschen sowie Böller in Richtung der Polizisten, die mit rund 550 Einsatzkräften vor Ort waren, geworfen worden. Zudem hätte es auch einzelne tätliche Angriffe auf die Einsatzkräfte gegeben.

Insgesamt seien sechs Polizisten verletzt worden, zwei hätten im Krankenhaus behandelt werden müssen. Am Rande der Demonstration sei es auch zu Sachbeschädigungen und Sprechchören gegen die Polizei gekommen. Manche Teilnehmer hätten zweitweise keinen Mund-Nasen-Schutz getragen. Nach Aufforderung des Veranstalters hätten seien die Teilnehmenden der Auflage aber nachgekommen, sodass die Polizei nicht eingreifen musste.