Prenzlauer Berg – Es soll ja Leute geben, die regen sich darüber auf, dass in Restaurants die Amtssprache Englisch ist. So jemand sollte mal mittags in das Restaurant „Muse“ im höher gelegenen Teil der Immanuelkirchstraße gehen. Was da an jungen Start-up-Menschen aus aller Welt auf der Gehwegterrasse und in den verschiedenen Schankräumen Platz nimmt, deckt vermutlich ein Drittel der in den Vereinten Nationen versammelten Länder ab. Wer da nicht Englisch spricht, kann aber die deutsche Karte lesen. Die gibt es auch.

Ab 17.30 Uhr bekommen die Gäste hier Welt-Essen: Tapas, Tagessuppe, indisches Chicken Masala oder asiatischen Nudelsalat, alles moderat gepreist. Mittags stehen überwiegend Sandwiches und Burger auf der Karte, die allerdings in enormer Variationsbreite mit jeweils einem halben Dutzend Auswahlmöglichkeiten. Dazu erklärte der sowohl spanisch- als auch deutsch- und englischsprachige Kellner geduldig, was beim Preis von acht Euro alles inkludiert ist. Da der Besuch auf einen Freitag fiel, blieben die zahlreichen Fleischspeisen erst mal außen vor. Die Wahl fiel auf ein Japanwich, ein Sandwich mit Wakamealgen, Miso-Mayonnaise und rosa gebratenen Lachsscheiben. Dazu konnte ein Salat bestellt werden oder wahlweise Süßkartoffelpommes und Pommes. Vorab gab es eine hausgemachte grüne Limo, mit reichlich Apfelsaft und Minze, die einen Tick zu süß schmeckte. Dafür war die Mayonnaise im bleichen Brötchen einen Tick zu salzig. Und der Salat einen Tick zu wenig. Nach dem dezenten Hinweis brachte der Kellner noch ein Tässchen andalusische Fischsuppe zur Versöhnung, und die gelang bestens. Hätte man vorher wissen müssen, aber die stand nicht auf der Karte.

Muse, Immanuelkirchstraße 31, Prenzlauer Berg, Tel. 40 05 62 89, Mo.–Fr. 12–23, Sbd. 10.30–23, So. 10.30–16 Uhr, www.museberlin.com