Berlin. Bundesbürger wünschen sich laut einer Umfrage mehr Kontakt – Männer noch stärker als Frauen

Keine Zeit für längere Gespräche im Treppenhaus, keine Lust auf Smalltalk im Supermarkt – oder einfach keine Übung darin, private Netzwerke aufzubauen und zu pflegen? Es gibt viele Gründe, warum es manchmal schwerfällt, nicht mehr als einen kurzen Gruß über die Lippen zu bekommen, wenn man sich im Treppenhaus begegnet.

Doch immerhin wünschen sich die Deutschen mehr Miteinander statt Nebeneinander. So hätten 29 Prozent gern einen besseren Kontakt zu ihren Nachbarn. Vor allem Männer wünschen sich mehr Austausch in ihrem Stadtteil. So das Ergebnis einer Umfrage von TNS Infratest im Auftrag der Deutschen Bank und der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“, das am Dienstag vorgestellt wurde. 34 Prozent der Männer würden gern den Kontakt zu ihren Nachbarn vertiefen. Und jede vierte Frau (25 Prozent) würde sich über mehr Austausch von Tür zu Tür freuen. In Städten wie Berlin ist das Bedürfnis nach mehr Dialog mit den Nachbarn genauso ausgeprägt wie in ländlichen Regionen, in denen nachbarschaftliches Miteinander Tradition hat. „Nicht nur auf dem Land, sondern auch in Ballungsräumen gewinnen Nachbarschaftsnetzwerke derzeit an Bedeutung. Sie helfen vor allem Städtern dabei, die Anonymität zu überwinden und wertvolle Arbeit zu leisten, zum Beispiel für sozial Schwächere“, sagt Markus Pajonk von „Essen packt an!“, einem Bürgernetzwerk für gesellschaftliches Engagement.

Befragt wurden im August 1005 Bundesbürger über 14 Jahre.