Berlin. Das “Com Viet“ in der Münzstraße in Berlin-Mitte überzeugt mit einem authentischen Geschmack.

An touristisch hochfrenquierten Orten wie dem Alexanderplatz ein gutes Restaurant zu finden, das weder Fastfood-Tempel noch systemgastronomisch organisierter Franchise-Nehmer ist, fällt schwer - zumindest, wenn man sich nicht auskennt. Doch wer genauer hinschaut, findet auch an belebten Plätzen inhabergeführte Restaurants mit Charme und bodenständiger Küche. Zu dieser Kategorie gehört definitiv auch das "Com Viet" in der Münzstraße.

Zwischen den Flagshipstores internationaler Marken und den vielen kleinen Boutiquen der jungen Boheme sticht das kleine Restaurant kaum hervor, was auch am dichten Pflanzenbewuchs im Schaufenster sowie dem Bambusvorhang an der Eingangstür liegt. Überhaupt wurde bei der Einrichtung viel mit Bambus gearbeitet. Die Bar sowie Tische und Stühle bestehen aus verschiedenen, ineinandergesteckten Rohren. An den Wänden hängen kitschige Impressionen aus Vietnam. Das Ganze wirkt charmant-unübersichtlich. Gleiches trifft auf die Speisekarte zu., durch die man sich beim ersten Besuch erst einmal durcharbeiten muss, auch wenn man dabei Gefahr läuft, die flink umherwuselnden Kellner mehrfach abzuweisen.

Der Kenner bestellt zunächst die preiswerten Sommerrollen für einen Euro das Stück, die mit Tofu und Eierstich kommen und in Kombination mit Fischsoße ausgezeichnet schmecken. Beliebt sind die suppen. Der Klassiker schlechthin "Pho", eine klare Brühe mit Reisnudeln, frischem Ingwer, Koriander und je nach Wahl Tofu oder Hühnerfleisch, kostet gerade einmal 3,50 Euro. Wir entscheiden uns für Reisbandnudeln mit Rind- und Hühnerfleisch sowie Garnelen und einem Gemüseallerlei. Auch diese Speise kommt schnell an den Tisch und besticht mit ihrem authentischen Geschmack, der zeigt, dass ein gutes Restaurant ganz ohne Designerspielereien auskommt.

Com Viet Münzstraße 3, Mitte, Mo. - Fr. 12-23 Uhr, Sbd. 13 - 0 Uhr, So. 16 - 23 Uhr, Tel. 24 08 52 51