Berlin. Die Vox-Bar im Grand Hyatt Hotel am Potsdamer Platz lädt beim Morgenpost-Tasting im November zu einer Reise ein.

Draußen ist es schon recht ungemütlich und dunkel, der Herbst hat in Berlin Einzug gehalten. Umso angenehmer ist die Ankunft in der Vox Bar im Grand Hyatt Hotel am Marlene-Dietrich-Platz: warme Farben, die gelblich leuchtende Theke und ein Bar-Team, das Herzlichkeit ausstrahlt. Willkommen zum Morgenpost-Tasting im November. Tim Anders hat fünf Cocktails zusammengestellt, die Vox-Küche dazu fünf Leckereien kreiert, die eine kleine Weltreise ermöglichen.

Urlaub pur: Piña Colada mit Tempura Garnele und Tom Kha Kai.
Urlaub pur: Piña Colada mit Tempura Garnele und Tom Kha Kai. © Funke Foto Services | Maurizio Gambarini

Los geht es mit einer Mischung aus Karibik oder Südsee und Asien. Anders serviert eine Piña Colada mit Remedy Spiced Rum, Kokos, Ananas und Honig. Dazu eine Tempura Garnele mit Koriander-Öl, Tom Kha Kai und Meersalz. Der Drink ist abgewandelt, denn er enthält einen gewürzten Rum und etwas Honig. Das kontert Sous-Chef Marcel Nießen, indem er Currypaste mit in die Begleitung getan hat, für „ein bisschen mehr Bumms“.

Ein Instant-Wohlfühlmoment mit karibischen und thailändischen Aromen

Der Cocktail duftet fein nach Kokos, ist herrlich süß-sahnig und versetzt einen sofort an einen weißen Sandstrand unter Palmen mit türkisblauem Wasser. Dazu kommt der Schwenk nach Asien mit der süß-knackigen Garnele im Tempura-Teig, kontrastiert von der ordentlich scharfen Suppe, was das Ganze wunderbar frisch, tief und würzig macht. Der Cocktail legt sich cremig darüber, der Koriander erhellt die Aromatiken noch einmal. Ein Auftakt zum Munterwerden mit Instant-Wohlfühlmoment.

Clear Red Snapper mit Tomatensalat, Shiso und Basilikumsorbet.
Clear Red Snapper mit Tomatensalat, Shiso und Basilikumsorbet. © Funke Foto Services | Maurizio Gambarini

Zurück nach Europa: Weiter geht es mit einem klaren Clear Red Snapper, das Gegenspiel zu einer Bloody Mary, denn der wird mit einem Hayman‘s London Dry Gin gemixt, nicht mit Wodka. Kombiniert wird das mit einer Tomatenessenz aus einer beeindruckend langen Liste von Zutaten, darunter Knoblauch, Zwiebel, Kümmel, Paprika, Sellerie, Rauchsalz und einiges mehr. Nießen bleibt hier bei der Begleitung im Thema und bringt einen Tomatensalat. Dafür hat er gelbe, grüne und rote Tomaten hauchdünn geschnitten und etwas angetrocknet. Dazu kommt dann „wie bei Oma so eine schöne säurehaltige Schalotten-Vinaigrette“, ein Basilikumsorbet und das Ganze mit Shisokresse „ausgarniert“.

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Der Red Snapper riecht intensiv tomatig, da sind alle Gewürze drin, die man sich so in seinem Tomatensaft oder eine Bloody Mary vorstellt. Salz, Bitterkeit, Sellerie, die Tomate ist erst dezent, blüht dann am Gaumen aber noch mal richtig auf, mit einem sehr langen, intensiven Nachhall, in den sich dann noch die Bitterkeit des Wacholders vom Gin mischt.

Brombeer-Sorbet mit Sekt, dazu Blini mit Saiblingskaviar

Der Tomatensalat passt perfekt dazu, mit Süße, Salz, Säure, dem Aroma der Tomaten und das grüne Basilikum mit seinem unverwechselbaren Aroma. Der Drink gewinnt jetzt mehr Pfeffer und Bitterkeit hinzu, der Gin steht stärker im Vordergrund, beim Salat gewinnt die Tomate an Einfluss, jetzt zeigt sich auch der leicht medizinische Nachhall der Shiso-Kresse.

Brombeereis, Orange und Rieslingsekt, begleitet von Blini, Saibling und Bronzefenchel.
Brombeereis, Orange und Rieslingsekt, begleitet von Blini, Saibling und Bronzefenchel. © Funke Foto Services | Maurizio Gambarini

Osteuropa stellt den Hintergrund für die Begleitung der Drinks drei und vier. Anders wollte etwas Erfrischendes, deshalb kommt ein Brombeer-Sorbet mit frischer Orange und Rieslingsekt. „Man kann jetzt warten, dass das Sorbet sich ein wenig auflöst“, erläutert er, „man kann aber auch mit dem Löffel reingehen, etwas von dem Eis nehmen und dann einen Schluck nachtrinken.“

Die Orange dominiert in der Nase, das Getränk ist prickelnd fruchtig und säuerlich, die Brombeere bildet einen schönen dunklen Kontrast dazu und lässt Zimtanklänge erkennen. Nießen serviert dazu einen Dinkel-Blini mit Saiblingskaviar, einem klassischen Schmand und Bronzefenchel. Das ist nichts Kompliziertes, passt aber perfekt dazu, erdet, bringt Salz und feines Fischaroma vom Kaviar mit etwas Bitterkeit kombiniert. Eine absolut überzeugende Kombination.

Rauchiger Mezcal mit Rote Bete und Tonic, dazu ein Borschtsch mit Rindertatar

Der Smokey Fizz, dazu der Borschtsch mit Rindertatar.
Der Smokey Fizz, dazu der Borschtsch mit Rindertatar. © Funke Foto Services | Maurizio Gambarini

Nach so viel Leichtigkeit geht es jetzt kernig weiter mit einem Smokey Fizz. Rauchiger San Cosme Mezcal, ein Rote Bete Cordial und Tonic Water. Auch hier bleibt Nießen im Thema: Dazu kommt ein Borschtsch mit Rindertatar, Rote Bete und geräuchertem Schmand. Normalerweise wird das Rindfleisch in dem Kohleintopf mit gekocht, Nießen hat den Klassiker sozusagen dekonstruiert und das Rind als Tatar daneben gesetzt. Der Schmand ist mit Flüssigrauch versetzt, dazu kommen erdige Bete und Kartoffelchips.

Der Fizz ist frisch in der Nase, aber rauchig auf der Zunge, das ist mal was ganz anderes mit einem echten Wow-Effekt. Da ist keine Süße, das ist herb, kantig und kräftig mit der Bete im Nachhall. Der Borschtsch ist dazu salzig süß, das Tatar liefert das Kauerlebnis. Der Drink bekommt jetzt weniger Rauch und mehr Süße mit Bitterkeit im Nachhall, während der Borschtsch das Umami dazu bringt.

Schottischer Whisky, englische Cream und Arme Ritter zum Abschluss

Scottish Milkpunch, dazu Armer Ritter mit Clotted Cream.
Scottish Milkpunch, dazu Armer Ritter mit Clotted Cream. © Funke Foto Services | Maurizio Gambarini

Zum Abschluss geht es zurück nach Deutschland – und Großbritannien. Anders kombiniert für seinen Scottish Milk Punch einen Monkey Shoulder Scotch Whisky mit Buttermilch, Muscovado-Zucker, Anis, Kardamom und Assam-Tee. Nießen ergänzt den Drink, der in einer Teetasse serviert wird mit Armer Ritter und Clotted Cream. Die Idee: Brot und Butter zu imitieren. Nießen: „Eigentlich gibt es ja Brot und Butter immer am Anfang, wir haben uns gedacht, wir machen das zum Schluss.“ Umgesetzt wurde das mit einem Korianderbrot, das als French Toast gemacht wird getoppt von der festen Sahne, der clotted cream.

Beim Tee könnte man erwarten, dass er heiß ist, aber es ist ein kalter Drink. Nach der ersten Überraschung ist das vor allem eins: großartig. Zum Tee-Aroma des kräftigen Assams gesellt sich zitronige Frische vom Kardamom und der rauchige Whisky. Dazu der süße Arme Ritter, der zum Glück nicht zu süß geraten ist, eher dezent und vor allem sahnig. Der Punch wiederum wird dazu etwas süßer, das ist eine sehr runde Sache. Der Arme Ritter stellt sich hier eher in den Hintergrund, neutralisiert und überlässt dem Milk Punch ganz die Bühne. Ein üppiger und verwöhnender Abschluss für das Morgenpost-Tasting im November im Vox.

So können Sie das Morgenpost-Tasting im Vox reservieren:

Fünf Drinks inklusive Food Pairing gibt es vom 10. bis zum 26. November täglich um 18.30 Uhr für 49,90 Euro pro Person in der Vox Bar im Grand Hyatt Berlin, Marlene-Dietrich-Platz 2, 10785 Berlin. Reservierungen unter Tel. 030 / 2553 1772 oder vox.berlin@hyatt.com und nur so lange die Plätze reichen.