"Planet Wein"

Morgenpost-Online-Tasting: Grundkurs Spanisch

| Lesedauer: 7 Minuten
Nina Quade von der Popcorn Bakery, Anja Schröder von Planet Wein und Jörg Erchinger von der Erchinger Fleisch- und Wurstmanufaktur mit Köchin Juliane Kintzel (v.l.).

Nina Quade von der Popcorn Bakery, Anja Schröder von Planet Wein und Jörg Erchinger von der Erchinger Fleisch- und Wurstmanufaktur mit Köchin Juliane Kintzel (v.l.).

Foto: KRAUTHÖFER, JÖRG / Krauthöfer, Jörg

Beim Morgenpost-Online-Tasting im Dezember geht es mit „Planet Wein“ nach Spanien.

Berlin. Der Ratlosigkeit vorm Weinregal möchte Anja Schröder beim zweiten Morgenpost-Online-Tasting entgegenwirken. Denn gefährliches Halbwissen und Kaufentscheidungen nach Schönheit des Etiketts sind für Genussambitionierte auf Dauer schließlich keine Lösung. Also gibt es auch im Dezember betreutes Trinken mit der Expertin von „Planet Wein“ an der Charlottenstraße – und das sogar von der Gemütlichkeit des eigenen Zuhauses aus. Einfach das Genusspaket mit drei Weinen und korrespondierenden Spezialitäten von Berliner Manufakturen bestellen, die Lieblingsmenschen einladen und sich am 19. Dezember im Live-Stream von Anja Schröder und Wein-Kritiker Felix Bodmann in die Welt von Rioja, Sherry und Bierzo einführen lassen. Denn – richtig – dieses Mal geht es nach Spanien. In ihrem Alltag als Weinhändlerin erlebe sie häufig, dass Kundinnen und Kunden bei der Bedeutung von Begriffen wie Crianza und Gran Reserva unsicher seien. „Der Endverbraucher bekommt sehr viel Spanien ins Glas und weiß eigentlich gar nicht, was eigentlich auf der Flasche steht“, sagt Schröder. Mit einem Grundkurs Spanisch für Weinliebhaber bietet sie Hilfe zur Selbsthilfe, damit ihre Zuschauerinnen und Zuschauer sich im kulinarischen Leben in Zukunft mit mehr Leichtigkeit und Selbstsicherheit bewegen.

Den Anfang macht ein Montecillo Crianza von 2017, kombiniert mit Sweet Chili Popcorn von der Popcorn Bakery. Eigentümerin Nina Quade wird ebenfalls beim Online-Tasting dabei sein und erzählen, wie sie bei einem Schüleraustausch in Kanada ihre Leidenschaft für Popcorn abseits der Geschmacksrichtungen süß und salzig entdeckte. In ihrer Manufaktur in Falkensee produziert sie heute 18 Sorten, beispielsweise mit Beere, Salz und Karamell oder eine Weihnachtsmischung mit Lebkuchen, Zimt, Anis und Kardamom. „Das Konzept ist, dass man nicht aufhören kann“, sagt Quade. „Man braucht ein bisschen mehr. Aber von Popcorn isst man eh immer viel“, findet passenderweise dann auch Anja Schröder. Die Schärfe des Popcorns benötige ein bisschen Zeit und Körper, um sich am Gaumen zu entwickeln, deshalb sei es ratsam, sich direkt eine große Handvoll zu gönnen.

Der Wein funktioniert dann fast wie ein Feuerlöscher. Denn – tatsächlich – ist die Schärfe erst einmal da, kitzelt das Chili die Nase und später auch die Zunge. Trotzdem kommen auch der typisch süße Popcorn-Geschmack und der Crunch nicht zu kurz. Der Wein hingegen brauche ein bisschen Luft, um seine fruchtige Note zu entfalten, sagt Anja Schröder. An der Nase ist er dann kirschig und beerig mit weihnachtlichen Noten von Zimt und Tanne. Der erste Schluck überrascht anschließend mit einer feinen Säure, die ihn nicht zu schwer werden lässt. Der Wein stammt aus dem Anbaugebiet Rioja in Nordspanien und besteht zu 100 Prozent aus Tempranillo-Trauben. Crianza wiederum, erklärt Anja Schröder, bedeute, dass der Wein zwei Jahre gereift sei. „Im Rioja wird sehr traditionell gearbeitet, die Zeiten für die Reifestufen sind per Gesetz vorgeschrieben.“

Es folgt ein El Pájaro Rojo von 2019 und damit ein großer Unbekannter. „Bierzo kennt als Herkunftsgebiet wahrscheinlich kaum jemand“, sagt Anja Schröder über das Gebiet im Nordwesten Spaniens. „Und auch die Mencía-Traube hat wahrscheinlich noch kaum jemand im Glas gehabt.“ Der Rotwein stehe, im Vergleich zu seinem traditionellen Vorgänger, für das moderne Spanien. Metzger Jörg Erchinger hat dazu nicht einfach ein Stück Fleisch oder eine Wurst mitgebracht, sondern sich mit der Köchin Juliane Kintzel zusammengetan. Die betrieb das Restaurant „Tristan und Isolde“ und kochte in der „Sansibar“ auf Sylt, bevor sie sich entschloss, der Gastronomie den Rücken zu kehren und stattdessen im Justizvollzug zu arbeiten. Weil die Leidenschaft für gutes Essen aber geblieben ist, hat sie exklusiv für die Leser der Berliner Morgenpost Kaninchen im Iberico-Mantel auf einem Kartoffel-Pastinaken-Manchego-Stampf mit Zwiebel-Feigen-Marmelade kreiert. „Ich kann Fleisch, sie kann kochen“, stellt Erchinger zufrieden fest, der an der Greifswalder Straße in Prenzlauer Berg eine Manufaktur mit Fleisch von glücklichen Tieren und echter Handwerkskunst betreibt. „Ich glaube, ich habe jetzt alles auf der Gabel“, freut sich Anja Schröder über ihren perfekten Bissen, um kurze Zeit später in superlative Begeisterung auszubrechen: „Hmm, ja, passt, halleluja, supergut. Wie die Faust aufs Auge. Wirklich köstlich.“ Tatsächlich findet sich der Wein mit seiner fruchtig-vanilligen Nase und Geschmacksnoten von kräuterigem Lavendel auch in der Jus des Gerichts wieder und ist so die maximal harmonische Ergänzung zu buttrigem Püree, zart würzigem Fleisch und süßlich-scharfer Zwiebel.

Zum Schluss folgt noch eine Ehrenrettung. „Sherry hat einen schlechten Ruf als angestaubtes Omagetränk“, sagt Schröder, als sie den González Byass Solera 1847 Cream einschenkt, der direkt einen wohligen holzig-karamelligen Duft verströmt und sich schwer ans Glas schmiegt. Sherry, so die Expertin, dürfe nur aus der Umgebung von Jerez de la Frontera in Andalusien stammen und sei aufgrund seiner aufwendigen Herstellung ein extrem hochwertiges Produkt. „Zudem passt er perfekt zu Süßem und kann deshalb in der Weihnachtszeit auch gerne schon nachmittags auf den Kaffeetisch gestellt werden.“ Anja Schröder hat zu diesem Zweck bei ihren Nachbarn von Rausch Schokolade angeklopft. Das Berliner Traditionsunternehmen wurde 1918 gegründet und hat mit seinem Schokoladenhaus, direkt gegenüber von „Planet Wein“, eine Genusswelt aus Kakao, Pralinen und Torten geschaffen. Zum Morgenpost-Online-Tasting haben sie handgemachte Marzipan Dominosteine beigesteuert. Die sehen äußerlich zwar genau so aus wie die Konkurrenz aus dem Supermarktregal, offenbaren ihre Qualität auf der Zunge jedoch mit einem unübertroffen intensiven Lebkuchen- und Schokoladengeschmack. „Das Marzipan bringt einen zusätzlichen Frische-Kick“, findet Anja Schröder. Das ist auch nötig, denn der rauchig-süße Sherry lässt sich in der Kombination eine noch lieblichere Seite entlocken. Angestaubt jedenfalls schmeckt hier überhaupt nichts.

  • Bestellungen unter morgenpost.de/online-tasting. Der Link für das Online-Event kommt mit dem Genuss-Paket. Das Event kann aber auch jederzeit im Nachgang abgerufen werden. Das Angebot enthält einen zweimonatigen Zugang zu den exklusiven Online-Inhalten von Morgenpost PLUS.

Hier können Sie das Morgenpost-Online-Tasting bestellen.

Weitere Infos rund um die Online-Verkostung und die im Genuss-Paket enthaltenen Weine und Produkte finden Sie hier.

Das Online-Tasting der Berliner Morgenpost können Sie auf YouTube verfolgen.