Wilmersdorf. Inder gibt es in Berlin reichlich, aber die wirklich guten kann man an einer Hand abzählen. Das “Bahadur“ in Charlottenburg zählt dazu.
Auf dem Tisch stehen bereits zwei Gläschen mit Tamarindensauce und eingelegten Zwiebeln, dünnes und scharfes Papadam bringt Chef Gaurav persönlich. Er ist eigentlich Ingenieur. Vor ein paar Wochen hat er in einer sonst nicht für Gastronomie bekannten Ecke von Wilmersdorf mit dem „Bahadur“ ein indisches, puristisch gehaltenes Restaurant aufgemacht, das authentische Küche zeigen will. Und zeigt.
Die Gerichte aus dem Tandoori-Ofen brauchen traditionell Zeit, 20 bis 25 Minuten informiert die Speisekarte. Mit Jal Jeera, einer hausgemachten Limonade, wie sie in Nordindien an heißen Sommertagen getrunken wird, geht es los. Sie wird in einer kleinen Karaffe mit Limette, viel Minze und popcornartigen Kügelchen serviert, erfrischt auch im Berliner Frühling. Es gibt Suppen wie Madras Rasan (südindische Linsensuppe), Vorspeisen wie Shami Kabab (gehacktes Lamm mit Ingwer), Goa-Style-Fish sowie andere Currys und für alle, die einen Rundumschlag wünschen, Thalis mit mehreren Gerichten auf einem Teller.
Dieser Mix liegt mit 15,50 bis 17 Euro am oberen Ende der Preisskala. Zusammen mit Vorspeisen, die bei drei Euro beginnen, liegt das „Bahadur“ über den Preisen von manchen alteingesessenen indischen Restaurants. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist aber gut, man bekommt Qualität für immer noch faire Preise. Das beweist etwa das Streetfood-Gericht Halwaai Pakora, ein frittierter Gemüsesnack mit einer erfreulich leichten Knusperpanade. Kalmi Kabab gehört zu den Gerichten, die über offenem Feuer im Lehmofen zubereitet werden. Die beiden Hähnchenkeulen haben ein leichtes Raucharoma, die Joghurt-Sauce schmeckt hausgemacht. Ein authentisches Gaumenerlebnis.
Bahadur Sigmaringer Str. 36, Wilmersdorf, Tel. 22 47 46 10, Di.–So. 12–23 Uhr.
www.restaurant-bahadur.de