Schönefeld. Zum Start des Pfingstwochenendes ist der Reiseverkehr am Flughafen BER nach Betreiberangaben stabil angelaufen. „Es ist guter Betrieb, so wie es vor Feiertagen immer ist. Bisher ist alles ganz normal“, sagte ein Sprecher der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) am Freitag.
Unter den Reisenden herrsche „viel gelassene Urlaubsstimmung“. Mit 77.000 Fluggästen und 520 Starts und Landungen sei der Freitag der verkehrsreichste Tag an dem langen Wochenende. Auch während des Rückreiseverkehrs am Montag dürfte es an den Terminals mit 72.000 Reisenden voll werden.
Insgesamt rechnen die Betreiber des Hauptstadtflughafens mit knapp 280.000 Passagieren von Freitag bis Montag. Zu Spitzenzeiten könnten sich auch mal Warteschlangen bilden, sagte der Sprecher. Es sei daher ratsam, wenigstens zwei Stunden vor dem Abflug am Flughafen zu sein.
Am Flughafen zeigt man sich zuversichtlich, den Andrang managen zu können. „Die personelle Situation der Flughafengesellschaft ist aktuell, wie zu den Reiswellen über Ostern und Himmelfahrt, gut, und wir haben derzeit keine Engstellen durch zum Beispiel einen hohen Krankenstand“, sagte Haack. An den vergangenen beiden Feiertagswochenenden mit ähnlichem Verkehrsaufkommen hätten Passagiere selbst zu den Spitzenzeiten „in aller Regel planmäßig vom BER reisen“ können.
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Neben der Flughafengesellschaft seien auch die anderen Beteiligten wie Airlines, Bundespolizei oder Bodendienstleister gut aufgestellt. „Von den Fluggesellschaften und Prozesspartnern haben wir keine Hinweise auf Engpässe zum anstehenden Pfingstreiseverkehr erhalten“, so Haack. Empfohlen wird Reisenden dennoch weiter, mindestens zwei Stunden vor Abflug am BER zu sein. Beliebte Ziele seien vor allem die Mittelmeerregion mit Schwerpunkt auf Spanien und den spanischen Inseln sowie europäische Metropolen für Städtereisen.
Flughafen BER: Flughafenexpress FEX fällt aus - Einschränkungen bei der Anreise
Einschränkungen erwarten Passagiere aber bei der Anreise zum Flughafen: Seit Donnerstag und noch bis Sonntagabend fällt der Flughafenexpress FEX aus, der normalerweise zweimal stündlich zwischen Hauptbahnhof und BER unterwegs ist. Grund sind Brückenbauarbeiten, wie die Deutsche Bahn informiert.
Sie empfiehlt, auf die S-Bahn auszuweichen, die jedoch deutlich mehr Zeit benötigt. Bereits seit mehreren Wochen fallen auch die meisten Züge der Regionalbahnlinie 14 zwischen Charlottenburg und dem Flughafen aus, dort gilt die Einschränkung noch bis 11. Juni. Als Alternative wird die Linie RB10 über das Südkreuz hinaus bis zum BER verlängert.
Pfingsten 2022: Volle Autobahnen in und um Berlin
Voll kann es über die Pfingsttage auch auf den Autobahnen um Berlin werden. „Wir gehen davon aus, dass wir ein ähnliches Niveau erreichen wie vor Corona“, sagte Claudia Löffler, Sprecherin des ADAC Berlin-Brandenburg. „Am Pfingstwochenende kann es deshalb auf der einen oder anderen Autobahn zu Staus kommen, insbesondere in Richtung Nord- und Ostsee sowie Richtung Süden.“ Staugefährdet sind demnach der Berliner Ring, die A11 am Dreieck Uckermark, die A114 am Dreieck Pankow, die A24 zwischen Berlin und dem Dreieck Wittstock/ Dosse sowie die A2 und die A9.
Der ADAC empfiehlt Reisenden deshalb, antizyklisch zu fahren: Am staureichsten sei es traditionell am Freitag nach Schulschluss, wenn in Berlin Berufsverkehr, Pendlerverkehr und Schwerlastverkehr zusammenkommen, sagt Löffler. „Wer kann, sollte eher am Abend fahren oder ganz früh am Sonnabend starten.“ Dass das 9-Euro-Ticket zu einer großen Entlastung der Straßen führt, wird eher nicht erwartet. „Die Menschen wollen reisen und haben ein großes Nachholbedürfnis“, meinte Löffler. Vermutlich werde es deshalb sowohl auf den Autobahnen als auch in den Zügen voll werden.
9-Euro-Ticket: Erste Belastungsprobe im Nah- und Regionalverkehr
Tatsächlich steht der öffentliche Nah- und Regionalverkehr mit dem Pfingstwochenende wohl vor der ersten großen Belastungsprobe seit Gültigkeit des 9-Euro-Tickets. Hunderttausende der günstigen Monatskarten wurden bislang in der Hauptstadt verkauft, der Start verlief jedoch ruhig. Vom Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) wurde aber schon vorab prognostiziert, dass vor allem Tagesfahrten zu beliebten Ausflugszielen wie der Ostsee oder dem Spreewald zu einer „außergewöhnlich starken Nachfrage besonders an Wochenenden und Feiertagen führen“ können.
Reagiert wird darauf mit einem von den Ländern bestellten Zusatzangebot im Zugverkehr. So werden die Ausflugszüge nach Prenzlau und Neustrelitz bis an die Ostsee verlängert und zusätzliche Züge an Wochenenden und Feiertagen zwischen Angermünde und Stralsund sowie zwischen Neustrelitz und Rostock mit Anschluss nach Berlin eingesetzt. Ebenso gibt es an Wochenenden mehr Sitzplätze im RE7, der von Berlin unter anderem nach Beelitz zur Landesgartenschau und Dessau fährt.

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