Berlin. Berlin drängt darauf, dass alle Taxis aus der Hauptstadt am BER Passagiere annehmen dürfen. Der Landkreis Dahme-Spreewald lehnt das ab.

Die Forderung von Berliner Taxiunternehmern und Politikern, dass am Flughafen BER alle Berliner Taxis ein Laderecht erhalten sollen, wird sich wohl auf absehbare Zeit nicht erfüllen. Wie das Portal „Taxi Times“ berichtet, hat Stephan Loge (SPD), Landrat des Landkreises Dahme-Spreewald, kürzlich auf eine von der Berliner Taxi-Innung und der „Arbeitsgemeinschaft BER“ eingereichte Unterschriftenliste reagiert. Die Unterzeichner hatten demnach eine Änderung der bestehenden Regeln gefordert.

Loge reagierte jedoch ablehnend. Würde er der Forderung nachgeben, sodass alle Berliner Taxis Fluggäste am BER aufnehmen können, würde er bewusst die Auskömmlichkeit der Taxis aus seinem Landkreis riskieren. „Das Taxigewerbe wäre stark gefährdet und würde kollabieren“, schrieb Loge laut „Taxi Times“. Er befürworte daher nach wie vor eine „bedarfsgerechte Anzahl an Taxis am Flughafen“.

Eigentlich dürfen Taxifahrer Fahrgäste nur in den Landkreisen oder Kommunen aufnehmen, in denen sie ihre Konzession besitzen – im Falle des BER ist das der Landkreis Dahme-Spreewald. Mit dem Land Berlin hat man sich darauf geeinigt, dass jeweils gleich viele Taxis aus Landkreis und Hauptstadt ein Laderecht am Flughafen erhalten. Zunächst waren das insgesamt 600 Taxis, im vergangenen Dezember wurde die Zahl dann um 200 Ladeberechtigungen aufgestockt. Aus Berlin gibt es jedoch nach wie vor Kritik an der Regelung, auch die rot-grün-rote Koalition hat sich vorgenommen, weiter mit dem Landkreis darüber zu verhandeln.

Senat will weiter ein Laderecht für alle Berliner Taxis

Markus Kamrad, Staatssekretär für Verbraucherschutz, hatte erst vor wenigen Wochen auf eine Anfrage des FDP-Fraktionsvorsitzenden mitgeteilt, das Land Berlin bemühe sich weiterhin „mit Nachdruck“ darum, die Laderechte am Flughafen BER für Berliner Taxiunternehmen zu erweitern. „An dem Ziel einer Vereinbarung mit dem Landkreis Dahme-Spreewald, die das Laderecht für alle Berliner Taxen eröffnet, hält der Senat fest“, schrieb Kamrad.

Kristian Ronneburg, verkehrspolitischer Sprecher der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus, äußerte am Sonnabend Unverständnis über die Ablehnung des Landrats. „Die Absage des Landrats muss dazu führen, dass der Berliner Senat in der gemeinsamen Kabinettsitzung mit Brandenburg am 29. März dieses Thema auf den Tisch bringt“, so Ronneburg. Zwar sei auch die Landesregierung nicht zuständig, dennoch müsse sie „im Sinne einer positiven Entwicklung der gemeinsamen Metropolregion die Interessen Berlins anhören und einen gemeinsamen und konstruktiven Weg mit dem Landkreis finden“.

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