Würzburg

Untersuchung: Computerspiele können Intelligenz steigern

Eine gute Nachricht für alle Fans von virtuellem Spaß: Computerspiele machen nämlich keineswegs doof. Im Gegenteil: Eine Untersuchung der Universität Würzburg hat jetzt ergeben, dass sich die Intelligenz durch geeignete Computerspiele sogar noch steigern lässt.

Ein Team aus Psychologen setzte dazu ein wissenschaftlich anerkanntes Training zur Steigerung des logischen Denkvermögens als Computerspiel um, das sogenannte Denktraining nach Klauer, wie die Hochschule mitteilte. Ihre Ergebnisse schildern die Forscher detailliert in der Fachzeitschrift "Empirische Sonderpädagogik".

Den Forschern zufolge lernen die Kinder bei diesem Training, Merkmale von Objekten sowie Beziehungen zwischen Objekten systematisch miteinander zu vergleichen. So mussten sie beispielsweise entscheiden, zu welchem Gegenstand aus einer vorgegebenen Reihe (Schaukelpferd, Roller, Zug, Pferd) ein anderer Gegenstand (zum Beispiel ein Bobbycar) am besten passt. "Für die Umsetzung als Software haben wir das Training komplett überarbeitet", erklärte Forscher Michael Lenhard.

Für die Untersuchungen seien Kinder aus drei bayerischen Förderschulklassen in zwei Gruppen eingeteilt worden. Eine Gruppe erhielt dann sechs Wochen lang eine systematische Förderung mit den Denkspielen, die andere Gruppe nahm im selben Zeitraum am ganz normalen Schulunterricht teil. Jeweils vor und nach der Untersuchung maßen die Psychologen mit einem standardisierten Intelligenztest die Leistung im logischen Denken.

Das überraschende Ergebnis: Die Gruppe, die im Unterricht mit den Computerspielen arbeitete, schnitt nach der Testphase mit den Denkspielen bedeutend besser ab. In den sechs Wochen gelang eine Steigerung des Denkvermögens auf durchschnittlich 101 IQ-Punkten - vor der Testphase waren es etwa 90 IQ-Punkte. Die sei ein "sehr großer Effekt", sagte Lenhard.

( EPD )