Lichtenberg

Kinder machen Oper

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Karoline Beyer

Wie Profis stehen die Kinder auf der Bühne. Als sei es die größte Selbstverständlichkeit, singen sie und tanzen einstudierte Schritte vor. Ihre Gesten sind ausdrucksstark, ihre Stimmen füllen den Probenraum im Lichtenberger Steinhaus.

Seit Mai 2009 üben 120 Lichtenberger Kinder zwischen 8 und 13 Jahren hier die Kinderoper "Sternzeit F.A.S.", eine eigene Interpretation der romantischen Oper "L'Etoile" des französischen Komponisten Emmanuel Chabrier. In Zusammenarbeit mit der Staatsoper Berlin hat der Caritasverband Berlin das Projekt ins Leben gerufen und betreut das Projekt auch pädagogisch.

"FAS" steht für den Stadtteil Frankfurter-Allee-Süd in Lichtenberg. Die Darsteller haben die Originalfassung auf ihre Weise interpretiert. "Der Inhalt und die Texte beziehen sich teilweise auf die Lebenswelt der Kinder in ihrem Lichtenberger Kiez", sagt Thomas Gleißner vom Caritasverband. "Außerdem werden sie von einem Lichtenberger Jugendorchester der Schostakowitsch-Musikschule begleitet." Die Kinder kommen aus Lichtenberger Schulen und Hortgruppen, die von der Caritas über das Projekt benachrichtigt wurden. Aufgeführt wird die Oper dann am 6. und 7. Mai auf der Probebühne der Staatsoper Unter den Linden. Zehn Tage später hat dann die Originalfassung von "L'Etoile" in der Staatsoper Premiere - mit der Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Sir Simon Rattle. Vier weitere Sternzeit-Aufführungen gibt es ab dem 28. Mai im Theater an der Parkaue.

Bei "Sternzeit F.A.S." werden die Kinder unterstützt von sechs professionellen Sängern des internationalen Opernstudios der Staatsoper. Sie singen zum Teil Arien allein oder mit den Kindern zusammen. In der vergangenen Woche hat die gemeinsame Probenphase begonnen. Sie findet überwiegend im "Steinhaus" statt, das zum Caritas Kinder- und Jugendzentrum in Lichtenberg gehört.

Viel Zeit bis zur Premiere bleibt nicht mehr - sieben Wochen sind es noch. In dieser Zeit wird nicht nur geprobt, sondern auch Werbung für die Aufführungen gemacht. So werden zwei Versionen eines Plakats an 300 Orten in Berlin zu sehen sein. Finanziert wird die Plakataktion von der Wall AG. Die Plakate zeigen einen Jungen und ein Mädchen, die vor einem roten Bühnenvorhang über einer Menschenmenge, fliegen. Die Werbeagentur Kakoii gestaltete das Plakat und konnte ehrenamtlich den Fotografen Sebastian Hänel für die Aufnahmen gewinnen. Insgesamt kostet das Projekt 140 000 Euro und wird vollständig durch Sponsoren finanziert, nicht durch Caritas-Gelder. "Ich freue mich, dass das Projekt von allen Seiten solche Unterstützung erfahren hat", sagt die Bezirksbürgermeisterin von Lichtenberg, Christina Emmrich.

Karten für die Aufführungen: www.parkaue.de und www.sternzeit-fas.de