- Auf der Autobahn A2 sorgt ein heftiger Unfall weiter für erhebliche Einschränkungen und Staus
- Nach dem Auffahrunfall zwischen Theeßen und Burg herrscht Explosionsgefahr, die Strecke ist gesperrt
- Mindestens zwei Menschen sind bei dem Crash ums Leben gekommen
Magdeburg. Einen Tag nach dem schweren Unfall mit mindestens zwei Toten auf der Autobahn A2 zwischen Hannover und Berlin besteht weiter Explosionsgefahr. Die Autobahn sei noch gesperrt, sagte eine Sprecherin der Polizei. Einsatzkräfte könnten die Unfallstelle zwischen Theeßen und Burg in Sachsen-Anhalt nicht vollständig bergen. Autofahrer, die aus Berlin Richtung Westen unterwegs sind, müssen mit erheblichen Einschränkungen und Staus rechnen. Auch Reisende in Richtung Berlin sollten alternative Routen prüfen.
Derzeit besprächen sich die Einsatzkräfte zum weiteren Vorgehen. Solange die Bergung der Fahrzeuge nicht abgeschlossen sei, müsse davon ausgegangen werden, dass weitere Tote gefunden werden. Bilder und Videos, die unter anderem beim Twitter-Nachfolger X kursieren und am Unfallort aufgenommen worden sein sollen, zeigen das Ausmaß der Zerstörung – und wie sich im Anschluss an den Unfall eine heftige Kettenreaktion ereignete.
Unfall auf der A2 bei Burg: Feuer und Explosionen – Giftstoffe freigesetzt
Am Dienstag war ein Gefahrguttransporter vor einer Baustelle in ein Stauende gefahren. Dabei schob er drei weitere Lkw ineinander. Ein fünfter Lkw-Fahrer fuhr in die Unfallstelle. Dieser Lkw war mit Hochdruckbehältern geladen, die mit Lachgas gefüllt waren. Durch die Kollision habe sich ein Brand entwickelt. Die Flammen hätten sich von dem Lastwagen mit den Lachgas-Behältern bis auf den Gefahrguttransporter ausgebreitet. Mindestens zwei Menschen starben, mindestens eine Person wurde leicht verletzt.
Es seien Giftstoffe freigesetzt worden – daher sei ein Sperrradius von 650 Metern um die Unfallstelle erforderlich gewesen, hieß es. Der Einsatz der Rettungskräfte sei dadurch erschwert.
A2 bei Burg: Autofahrer flüchten – "Es war wie ein Erdbeben"
Auf einem Video eines Augenzeugen ist zu sehen, dass es nach dem Unfall am Rand der Fahrbahn mehrere laute Explosionen kurz hintereinander gab sowie ein Feuer ausbrach. Umherfliegende Teile brannten teils. Dichter Rauch stieg auf. Autofahrer flohen von der Unglücksstelle. Eine Augenzeugin sagte: „Die Straße, die bebte. Es war wie ein Erdbeben. Und da haben wir nur gesagt "Renne nach hinten und bring' dich in Sicherheit. Lass' das Auto stehen."“
Der Landkreis Jerichower Land gab nach dem Unfall eine Warnmeldung heraus, wonach die Bewohner im Umkreis von zwei Kilometern in den betroffenen Gemeinden Burg, Möser und Möckern die Fenster und Türen geschlossen halten sowie Lüftungen und Klimaanlagen abschalten sollten. Am Abend hob der Kreis die Warnung wieder auf.
A2 zwischen Hannover und Berlin: Sperrung dauert an, Unfall auf der Umleitungsstrecke
Wie die Autobahn GmbH am Mittwochmorgen mitteilte, bleibt die Fahrbahn in Richtung Hannover voraussichtlich bis Samstag (2. September) gesperrt. Die Spur in Richtung Berlin, wo derzeit noch Trümmerteile liegen, könne voraussichtlich am Mittwochabend wieder freigegeben werden.
Auch auf der Umleitungsstrecke, die nach dem Auffahrunfall eingerichtet wurde, kam es am Mittwochmorgen zu einem Unfall. Auf der Landstraße 52 zwischen Grabow und Theeßen seien zwei Laster zusammengestoßen, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Eines der Fahrzeuge habe einen Straßenbaum touchiert und sei daraufhin in den Gegenverkehr geraten, hieß es. Dort sei der Laster mit dem anderen zusammengestoßen. Dabei sei ein Ast heruntergerissen und in die Frontscheibe geschleudert worden. Der Ast habe den Lasterfahrer leicht verletzt. Wegen des Unfalls musste auch die Umleitungsstrecke zeitweise voll gesperrt werden.