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Erneut Brand in Waldgebiet bei Jüterbog ausgebrochen

| Lesedauer: 15 Minuten
Anfang Juni 2023: Verbrannter Wald in Jüterbog.

Anfang Juni 2023: Verbrannter Wald in Jüterbog.

Foto: Michael Bahlo/dpa

In der ersten Juni-Hälfte hat ein Waldbrand bei Jüterbog die Einsatzkräfte beschäftigt, jetzt wieder? Alle News lesen Sie im Blog.

Jüterbog/Berlin. 
  • Am 31. Mai 2023 war ein Waldfeuer bei Jüterbog (Brandenburg) ausgebrochen
  • Am 9. Juli 2023 brennt es in der Nähe des munitionsbelasteten Gebiets erneut
  • Aktuelle News zu Waldbränden in Brandenburg lesen Sie hier in unserem Blog

Potsdam/Berlin. Ende Mai war auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Jüterbog in Teltow-Fläming ein Brand ausgebrochen. Alte Munition in dem Gebiet hatte die Brandbekämpfung erschwert, weil die Feuerwehr wegen der Explosionsgefahr nicht an die Brandherde herankam. Wind hatte das Feuer immer wieder angefacht. Die gesamte betroffene Fläche war nach Angaben der Einsatzleitung mehr als 700 Hektar groß. Rund zwei Wochen war die Feuerwehr mit dem Brand im Juni beschäftigt.

Bei dem Waldbrand in Jüterbog handelte es sich um das erste größere Feuer der Saison. Die Gefahr von Waldbränden in Brandenburg ist aktuell weiter hoch. In den meisten Landkreisen gilt die zweithöchste Gefahrenstufe 4. An dieser Stelle erhalten Sie alle News und Hintergründe zu Waldbränden in Brandenburg.

Waldgebiet in Jüterbog: Erneut Brand ausgebrochen

Montag, 10. Juli, 11.37 Uhr: Rund vier Wochen nach dem lang anhaltenden Feuer in einem munitionsbelasteten Waldgebiet bei Jüterbog ist in der Nähe erneut ein Brand ausgebrochen. Am späten Sonntagnachmittag habe es angefangen, auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz (Kreis Teltow-Fläming) zu brennen, sagte die Leiterin des städtischen Ordnungsamts, Christiane Lindner-Klopsch. Es sei eine Fläche von rund drei Hektar betroffen.

Die Lage war am Montagvormittag zunächst entspannt. In der Nacht gab es Regen. Es seien am Morgen nur Qualm zu sehen gewesen und ein paar Stumpen, die gebrannt hätten, sagte Lindner-Klopsch. „Das kann sich aber jederzeit ändern.“

Vor allem in den östlichen und südlichen Landkreisen Brandenburgs galt am Montag die höchste Waldbrandstufe 5. Es bleibt heiß mit Temperaturen um die 30 Grad und mehr. Laut Deutschem Wetterdienst sollte es am Montag vor allem zwischen Prignitz, Oberhavel und Uckermark Gewitter geben, vereinzelt auch Starkregen.

Entwarnung bei Waldbrand – Feuer in Wald bei Jüterbog aus

Mittwoch, 14. Juni, 14.50 Uhr: Der Waldbrand im munitionsbelasteten Gebiet bei Jüterbog ist erloschen. „Das Feuer ist im Moment aus“, sagte die Geschäftsführerin der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, Antje Wurz, am Mittwoch. Die Stiftung ist Eigentümerin des Gebietes. In den kommenden Tagen werde die Brandfläche von den Rändern aus weiterhin überwacht. Der Einsatz der Feuerwehr ist beendet, wie die Leiterin des Jüterboger Ordnungsamtes, Christiane Lindner-Klopsch sagte. Das Feuer sei an Schutzstreifen und sandigen Flächen ohne Vegetation ausgegangen, sagte Wurz. Dennoch ist noch Vorsicht angebracht: „Ganz sicher können wir nicht sein. Im Innern der Fläche gibt es noch Glutnester.“

Waldbrand bei Jüterbog erneut aufgeflammt - Drohne im Einsatz

Dienstag, 13. Juni, 9.51 Uhr: Im Waldbrandgebiet ist am Montagabend wieder ein Feuer aufgeflammt. Wie die Leiterin des Jüterboger Ordnungsamts, Christiane Lindner-Klopsch, am Dienstag sagte, brennen ungefähr zwei Hektar, die noch mehrere Hundert Meter von einem Schutzstreifen am Rande des Brandgebiets entfernt liegen. Erst wenn das Feuer auf die Schutzstreifen zulaufe, könne von dort aus gelöscht werden. Das Brandgebiet selbst können die Feuerwehrkräfte nicht betreten, weil auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz noch viel Munition im Boden steckt. Die Feuerwehr habe in der Nacht den Brand vor Ort überwacht.

Im Laufe des Dienstags fliegt Lindner-Klopsch zufolge eine Drohne über das Brandgebiet, damit sich die Feuerwehr einen Überblick von oben verschaffen kann. Um den Waldbrand final zu löschen, hoffe man auf Regen oder darauf, dass sich die Flammen selbst totlaufen. Feuer sei immer unberechenbar, sagte die Leiterin des Ordnungsamts. „Deshalb ist die Lage auch noch nicht unter Kontrolle.“ Im Großen und Ganzen sei die Situation aber nicht mehr so angespannt wie am Wochenende.

Lage entspannt sich ein wenig

Sonntag, 11. Juni, 15.53 Uhr: Die am Freitag ausgerufene Großschadenslage beim Waldbrand bei Jüterbog südlich von Berlin ist aufgehoben worden. Die Lage habe sich entspannt, teilte Silvio Kahle, ein Sprecher der Einsatzleitung des Landkreises Teltow-Fläming, mit. Am Freitag hatte mit Ausrufung der Großschadenslage der Landkreis die Einsatzleitung übernommen. Mit der Aufhebung am Sonntagnachmittag gehe die Einsatzleitung laut dem Sprecher wieder an die Stadt Jüterbog.

11.23 Uhr: Waldstücke bei Jüterbog südlich von Berlin haben auch am Sonntag weiter gebrannt. Allerdings sei die Lage ein wenig entspannter, teilte Silvio Kahle, ein Sprecher der Einsatzleitung, mit. Demnach habe der am Samstagabend aufgekommene Regen besonders im nördlichen Bereich bei der Brandbekämpfung geholfen. „Das Wetter und die Löschmaßnahmen zeigten Wirkung“, sagte der Sprecher. Am Sonntag sollten erneut zwei Hubschrauber die Löscharbeiten aus der Luft unterstützen. Die gesamte betroffene Fläche umfasst den Angaben zufolge derzeit rund 733 Hektar. Gefahr für umliegende Ortschaften besteht laut Einsatzleitung nicht.

Bundeswehr unterstützt mit Helikopter: Munition erschwert Löscharbeiten

Samstag, 10. Juni, 12:30 Uhr: Die Lage beim Waldbrand bei Jüterbog südlich von Berlin bleibt angespannt. Einsatzkräfte versuchten am Samstag weiter, das Feuer auf dem munitionsbelasteten ehemaligen Truppenübungsplatz einzugrenzen. Dazu haben sie Schneisen angelegt. Starker Wind hatte die Flammen in den vergangenen Tagen immer wieder angefacht. Die Brandfläche von 718 Hektar hat sich nach Angaben der Einsatzleitung des Landkreises Teltow-Fläming seit der vergangenen Nacht aber nicht weiter ausgebreitet. Zur Brandfläche gehören verbrannte Areale wie auch aktuell brennende Gebiete.

Die Feuerwehrleute können wegen der Munitionsbelastung in bestimmten Bereichen nur von speziell geschaffenen Wegen aus, die dauernd bewässert werden, den Brand löschen. Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz besteht Explosionsgefahr. Am Samstag unterstützen deshalb zwei Hubschrauber der Bundeswehr und ein Hubschrauber der Bundespolizei die Löscharbeiten aus der Luft.

Großschadenslage für Feuer bei Jüterbog ausgerufen

Freitag, 9. Juni, 21.45 Uhr: Für den Waldbrand bei Jüterbog südlich von Berlin ist eine Großschadenslage ausgerufen worden. Das bestätigte ein Sprecher der Einsatzleitung des Landkreises Teltow-Fläming am Freitagabend. Die Lage habe sich „dramatisiert, deshalb wurde die Großschadenslage ausgerufen.“ Zunächst hatte der RBB berichtet.

Bei einer Großschadenslage gebe es einen „überdimensionierten Kräfte-Mittel-Einsatz“, erklärte der Sprecher. Aktuell seien 100 Einsatzkräfte und 18 Löschfahrzeuge vor Ort, mittels einer Drohne verschaffe man sich einen neuen Überblick über das Brandgebiet. Bislang hatte die Einsatzleitung bei der Stadt Jüterbog gelegen, nun ist der Landkreis Teltow-Fläming zuständig.

Waldbrand bei Jüterbog wieder aufgeflammt - „brenzlige Situation“

Freitag, 9. Juni, 16.34 Uhr: Auffrischender Wind hat den Waldbrand bei Jüterbog südlich von Berlin wieder angefacht. „Es herrscht wieder eine brenzlige Situation“, sagte die Leiterin des städtischen Ordnungsamts, Christiane Lindner-Klopsch, am Freitagnachmittag. So seien in dem mehr als 600 Hektar großen Brandgebiet zahlreiche abgelöschte Bereiche wieder in Flammen und an einer Stelle sei das Feuer sogar auf ein bislang intaktes Waldgebiet übergesprungen.

Die Feuerwehr bemühe sich, auch dieses Feuer wieder einzudämmen, sagte die Ordnungsamtsleiterin. Dabei war erneut ein Lösch-Hubschrauber der Bundeswehr beteiligt. Am Freitagvormittag hatte sich Lindner-Klopsch noch „vorsichtig optimistisch“ gezeigt, dass das Feuer dauerhaft eingedämmt werden könnte. Doch ab dem Mittag machte auffrischender Wind diesen Hoffnungen ein Ende.

Ordnungsamt Jüterbog vermeldet Erfolg: Brand erfolgreich eingedämmt

Freitag, 9. Juni, 12.20 Uhr: Der große Waldbrand bei Jüterbog südlich von Berlin ist nach Angaben des Ordnungsamtes erfolgreich eingedämmt. „Wir sind vorsichtig optimistisch“, sagte Amtsleiterin Christiane Lindner-Klopsch am Freitag. Die Einsätze eines Hubschraubers und eines Löschflugzeugs am Vortag hätten „richtig was gebracht“, meinte sie. Am Mittag solle erneut ein Löschhubschrauber Wasser abwerfen.

21 Feuerwehrkräfte seien aktuell mit den 5 Einsatzfahrzeugen auf Streife, um die Schutzstreifen zu überwachen. „An den Rändern brennt jetzt aber nichts mehr“, berichtete Lindner-Klopsch. In der Fläche gebe es aber sicher noch zahlreiche Feuer, die von dem Hubschrauber gelöscht werden sollen. Die Bundespolizei hat allein am Donnerstag mit einem Hubschrauber bei insgesamt 80 Anflügen rund 144 000 Liter Löschwasser über den Brandherden abgeworfen, wie das Präsidium am Freitag berichtete. Im gesamten Juni habe es bislang 157 Anflüge mit rund 282 000 Litern Löschwasser über dem Waldbrand-Gebiet gegeben.

Auf dem munitionsbelasteten Gebiet brennt es seit dem 31. Mai. Die Feuerwehr kommt wegen der Explosionsgefahr auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz nicht direkt an die Brandherde heran. Dörfer sind nicht in Gefahr. Am Mittwoch hatte starker Wind den Waldbrand wieder angefacht. Die betroffene Fläche verdoppelte sich auf mehr als 600 Hektar.

Waldbrand in Brandenburg aktuell: Wald bei Jüterbog brennt wieder stärker

13.10 Uhr: Der vor mehr als einer Woche ausgebrochene Waldbrand bei Jüterbog ist am Donnerstagmorgen wieder stärker aufgeflammt. Das sagte der Waldbrandschutzbeauftragte des Landes Brandenburg, Raimund Engel. Die Brandexperten hätten am Morgen neue Rauchwolken über den Baumkronen aufsteigen sehen. Mit einer insgesamt betroffenen Fläche von nun mehr als 650 Hektar ist der Waldbrand einer der größten der vergangenen Jahre in Brandenburg. In der Flächenangabe sind die aktuell brennenden Areale genauso enthalten wie die bereits abgebrannten Gebiete. Die genaue aktuelle Brandfläche ist nach Angaben der Brandexperten vor Ort kaum zu ermitteln. Vor vier Jahren hatte es in unmittelbarer Nähe zum aktuell betroffenen Gebiet bei Jüterbog einen Waldbrand auf einer Fläche von 744 Hektar gegeben - laut Engel wohl der größte der vergangenen fünf Jahre. 650 Hektar entsprechen mehr als dem Doppelten der Fläche des Parks Sanssouci in Potsdam und mehr als dem Dreifachen des Tiergartens in Berlin. Der Brand bei Jüterbog war am Mittwoch vergangener Woche ausgebrochen.

Feuer bei Jüterbog wieder ausgebreitet

9 Uhr: Der Waldbrand bei Jüterbog hat sich wieder ausgebreitet. Derzeit seien 656 Hektar betroffen, teilte die Leiterin des Ordnungsamtes, Christiane Lindner-Klopsch, am Donnerstagmorgen mit. Zuletzt wurde die Fläche mit insgesamt 326 Hektar angegeben. „Aktuell ist es ruhig“, sagte Lindner-Klopsch weiter. Man müsse abwarten, wie sich der warme Tag auf den Waldbrand auswirkt. Starker Wind hat den vor einer Woche ausgebrochenen Waldbrand bei Jüterbog nach Angaben der Einsatzleitung am Mittwoch wieder angefacht. Mit einem Hubschrauber der Bundespolizei und einem Löschflugzeug wurde die Brandbekämpfung am Nachmittag aus der Luft wieder aufgenommen. Die Einsatzleitung stockte die Zahl der Feuerwehrkräfte auf. Bis 23.30 Uhr am späten Mittwochabend waren die Einsatzkräfte vor Ort. Zwei Löschfahrzeuge blieben in der Nacht dort. Die Eigentümer fuhren die Fläche nach Angaben von Lindner-Klopsch regelmäßig ab. Der Brand auf dem munitionsbelasteten Gebiet war am Mittwochabend vergangener Woche ausgebrochen. Die Feuerwehr kommt wegen der Explosionsgefahr auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz nicht direkt an die Brandherde heran. Ortschaften waren nicht in Gefahr.

SPD und CDU fordern mehr Geld vom Bund im Kampf gegen Waldbrände

Dienstag, 6. Juni, 14.55 Uhr: Die SPD und die CDU dringen auf mehr Mittel des Bundes zur Räumung von Munition im Kampf gegen Waldbrände. „Hier müssen wir endlich vorwärts kommen“, sagte SPD-Fraktionschef Daniel Keller am Dienstag in Potsdam. „Insofern brauchen wir dringend mehr finanzielle Ressourcen vom Bund, was die Munitionsräumung angeht.“ Die Landesmittel dafür reichten nicht. Es sei nötig, Schneisen zu räumen und Stellen zur Wasserentnahme zu schaffen. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Jan Redmann sagte: „Was wir hier stärker brauchen, ist Unterstützung des Bundes bei der Munitionsberäumung.“ Er verwies darauf, dass der Bund ein Programm zur Munitionsbergung in der Ostsee von 100 Millionen Euro aufgelegt habe.

Einsatzleiter bei Jüterbog: „Wir lassen es kontrolliert brennen“

13.45 Uhr: Knapp eine Woche nach Ausbruch des Waldbrandes auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Jüterbog breitet sich das Feuer am Dienstag noch mäßig aus. Das sagte Feuerwehr-Einsatzleiter Rico Walentin. „Wir lassen es einfach kontrolliert brennen.“ Wegen der Munitionsbelastung können die Einsatzkräfte das Gebiet nicht betreten und kommen aufgrund der Explosionsgefahr nicht direkt an die Brandherde heran. Die Feuerwehr versuche von den Brandschutzwegen aus zu verhindern, dass der Brand auf weitere Areale überspringe, sagte Walentin. Das Feuer war am vergangenen Mittwoch in dem Naturschutzgebiet ausgebrochen.

Waldbrand bei Jüterbog: Lage weiterhin angespannt

7.35 Uhr: Die Lage beim Waldbrand bei Jüterbog südlich von Berlin ist nach wie vor angespannt. Das Feuer sei noch nicht am Schutzstreifen angekommen, teilte die Leiterin des städtischen Ordnungsamts, Christiane Lindner-Klopsch, am Dienstagmorgen mit. Es werde demnach erwartet, dass der Brand diesen im Tagesverlauf erreicht. Wie groß die betroffene Fläche derzeit genau ist, könne man nicht sagen. Seit Montagabend sei die Fläche weitestgehend unverändert. Grund zur Entwarnung gebe es aber nicht. „Die Lage ist weiterhin angespannt, aber kontrolliert“, berichtete Lindner-Klopsch. Gegen 10 Uhr ist den Angaben zufolge eine Lagebesprechung vor Ort angesetzt.

Waldbrand Rückschlag für Wildnis-Entwicklung

7.15 Uhr: Der Waldbrand bei Jüterbog ist aus Sicht des Eigentümers der Fläche ein großer Rückschlag für die Entwicklung des Wildnisgebietes auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz. „Die Feuer auf den Wildnisflächen vernichten wertvolle Natur“, teilte die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg auf Anfrage mit. Das ehemalige militärische Areal bei Jüterbog im Eigentum der Stiftung ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Dort soll sich die Natur wieder frei zur Wildnis entwickeln, das bedeutet, es finden auf dem Großteil des Gebietes keine Eingriffe statt. Seit Tagen brennt dort der Wald. Wegen der Gefahr durch die Munitionsbelastung kann die Feuerwehr das Gebiet nicht betreten und kommt nicht direkt an die Brandstellen heran.

( BM )