Heiligabend

Das ist die Weihnachtsmusik von Brandenburgs Politikern

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Am Weihnachtsbaum stimmt man gern mal ein Lied an

Am Weihnachtsbaum stimmt man gern mal ein Lied an

Foto: Funke ZRO

Welche Weihnachtsmusik bei Brandenburgs Landespolitikern an Heiligabend gefragt ist. Meistens wird in den Familien selbst gesungen.

Jens Anker

Bei Spitzenpolitikern im Land Brandenburg steht Weihnachtsmusik hoch im Kurs. Viele bekennen sich dazu, Heiligabend auch selbst zu singen – andere bevorzugen lieber Musik aus der Konserve. „Wir singen in der Kirche“, sagte etwa Regierungschef Dietmar Woidke (SPD). Das seien Stücke wie „O du fröhliche“ oder „Es ist ein Ros entsprungen“. Auch zu Hause in Forst in der Lausitz bleibe Heiligabend der Fernseher aus und es werde gesungen. Ein Instrument spielt der Regierungschef, der einst als Jugendlicher mit langen Haaren in einer Schülerband Schlagzeug spielte, dann allerdings nicht. „Wir singen da Lieder, die brauchen nicht unbedingt ein schweres Schlagzeug dazu“, sagte Woidke.

CDU-Fraktionschef Ingo Senftleben freut sich nach eigenen Angaben schon mit der Familie auf den Gottesdienst mit Krippenspiel im heimischen Lübbenau: „Mein persönlicher Höhepunkt des Weihnachtsfestes ist, wenn wir dann in der Kirche gemeinsam ‚Stille Nacht, Heilige Nacht‘ singen.“ Für dieses Lied gibt es in diesem Jahr einen besonderen Anlass. Die beiden Österreicher Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber komponierten den Klassiker vor genau 200 Jahren. Er wurde 1818 in der St. Nikola-Kirche in Oberndorf bei Salzburg zum ersten Mal gesungen.

Was in der Familie Senftleben auch nicht fehlen darf: „Die gute alte Schallplatte von Frank Schöbel ‚Weihnachten in Familie‘, die der Schlagersänger zusammen mit seiner damaligen Lebensgefährtin Aurora Lacasa und den beiden Kindern 1985 veröffentlichte.

Auch Finanzminister Christian Görke (Linke) bekennt sich zu Weihnachtsmusik an Heiligabend. „Aber diese kommt dann eher von der CD, schließlich beabsichtigt der Minister nicht, den Weihnachtsmann kurz vor der Bescherung allzu sehr zu verärgern“, so eine Sprecherin des ansonsten recht stimmgewaltigen Finanzministers.

Die Kulturministerin Martina Münch (SPD) greift selbst in die Tasten. „Auf unserer Familien-Playlist stehen jedes Jahr traditionelle Weihnachtslieder – natürlich nicht aus der Konserve, sondern von uns selbst gesungen – und zwar alle Strophen. Ich begleite auf dem Klavier, die Kinder greifen manchmal zu Querflöte, Cello oder Kontrabass und begleiten mich“, erklärte Münch.

Beim Innenminister wird Bach aufgelegt

Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) spielt dagegen kein Instrument – und lässt lieber singen: „Bei uns wird zu Weihnachten durchaus gesungen. Allerdings nur von unseren beiden Enkelkindern. Zum Beispiel ‚Schneeflöckchen, Weißröckchen‘“, sagt Schröter. Dabei handelt es sich bei dem Lied eigentlich gar nicht um ein Weihnachtslied. Hedwig Haberkern veröffentlichte es vor rund 150 Jahren als Kinderlied. Erst seit Ende des Zweiten Weltkriegs wird es in Deutschland mit der heute bekannten Melodie an Weihnachten gesungen. Er selbst höre gerne etwas Bach zu den Feiertagen, sagte Schröter. „So ist es jedes Jahr, so wird es auch dieses Jahr wieder sein.“

AfD-Fraktionschef Andreas Kalbitz meinte: „Einer meiner Söhne, der seit Jahren Gitarre spielt, musiziert zu Weihnachten gelegentlich auch selbst. Ansonsten hören wir als Familie Musik von der CD, überwiegend traditionelle deutsche Weihnachtslieder und Klassik.“

„Normalerweise läuft es bei uns ganz klassisch ab“, sagte der aus Bayern stammende Grünen-Fraktionschef Axel Vogel. „Meine Lebenspartnerin spielt Klavier und singt auch dazu.“ Er singe auch mit, wenn er die Lieder kenne. Favorit in der Familie sei „Tochter Zion, freue dich“ aus Oratorien von Georg Friedrich Händel – Friedrich Ranke hat die Chorsätze später zu einem Adventslied umgetextet.

( Mit dpa )