Orkan

"Friederike" - Lkw-Fahrer in Brandenburg kommt ums Leben

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Dichter Schneefall behindert die Sicht am 18.01.2018 auf einer Straße nahe Wriezen (Brandenburg)

Dichter Schneefall behindert die Sicht am 18.01.2018 auf einer Straße nahe Wriezen (Brandenburg)

Foto: Patrick Pleul / dpa

Orkan „Friederike" hat am Donnerstagnachmittag Brandenburg erreicht und Unfälle und Stromausfälle verursacht.

Das Sturmtief „Friederike“ hat am Donnerstag in Brandenburg zu Unfällen, Stromausfällen und umgestürzten Bäume geführt. Bei einem Lastwagenunfall auf der Autobahn 13 an der Grenze von Brandenburg und Sachsen kam der Fahrer ums Leben. Ob der Unfall auf die schweren Böen während des Sturms zurückgeht, war zunächst unklar, wie das Präsidium der Polizei in Potsdam am Donnerstagabend mitteilte.

Polizei und Feuerwehr riefen zur Vorsicht im Straßenverkehr auf. Bei der Bahn wurde bundesweit der Fernverkehr eingestellt, vor allem wegen des Sturms im Westen Deutschlands wurden auch Flüge gestrichen.

Unter anderem in Teilen von Cottbus gab es für elf Minuten keinen Strom mehr, wie eine Sprecherin der Stadtwerke erklärte. Auch in den Kreisen Oberspreewald-Lausitz, Spree-Neiße und Elbe-Elster waren Tausende Menschen zeitweise ohne Strom.

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Bei dem Unfall auf der A13 (Berlin-Dresden) bei Ortrand prallte der Lastwagen in die Mittelleitplanke und stürzte um. Zum Zeitpunkt des Unfalls sorgte das Sturmtief für Böen. Die Unfalluntersuchung lief laut Polizei am Abend noch und wurde durch das Wetter erschwert.

Der Deutsche Wetterdienst hatte vor orkanartigen Böen, die bis in den frühen Morgen (3.00 Uhr) dauern könnten, gewarnt. Es könnten zum Beispiel Bäume entwurzelt und Dächer beschädigt werden. „Achten Sie besonders auf herabstürzende Äste, Dachziegel oder Gegenstände. Schließen Sie alle Fenster und Türen! Sichern Sie Gegenstände im Freien!“, warnten die Meteorologen.

Im Oktober waren beim Sturmtief „Xavier“ in Brandenburg vier Menschen ums Leben gekommen. Es war einer der schlimmsten Stürme in Berlin und Brandenburg seit Jahrzehnten. Nach der Warnung des Wetterdienstes sollte „Friederike“ in Brandenburg allerdings mit deutlich weniger starken Böen daherkommen. Auf dem Brocken im Harz wurde dagegen eine Böe mit 203 Kilometer pro Stunde gemessen - das war sogar mehr als beim Sturm „Kyrill“ vor elf Jahren.

Mehrere Büros der Bundesarbeitsagentur geschlossen

Die Bundesagentur für Arbeit in Potsdam entschloss sich dazu, Büros unter anderem in Zossen, Brandenburg an der Havel und Potsdam vorsorglich zu schließen. Dies diene dem Schutz der Kunden und der Mitarbeiter, hieß es am Mittag in einer Mitteilung. Auch der Tierpark Cottbus teilte mit, vorzeitig zu schließen.

Das Bildungsministerium in Potsdam erklärte, Schulen und Kitas könnten selbstständig entscheiden, ob sie bei Sturmwarnungen schließen. Schüler der Primarstufe dürften aber nur vorzeitig nach Hause entlassen werden, wenn sie abgeholt werden oder die Zustimmung der Eltern für diesen Einzelfall vorliege.


( dpa )